Die
Kraniche des Ibykus über Luxemburg?
Für Kulturbanausen die
nicht mehr wissen, was der Ibykus mit den Kranichen zu tun hatte, bitte
hier den Schiller
nachlesen!
Über Nord-, Mittel-
und Osteuropa verteilt gibt es etliche Kranichvölker, und jedes hat
seine angestammten Wanderwege und Rastplätze. Die Kranichscharen die
man über Luxemburg im Herbst oder Frühjahr sieht, stammen nicht
aus der gleichen Population
wie diejenigen die z. B. über Griechenland fliegen: die „unsrigen“
kommen aus Mitteleuropa und Skandinavien um im Schmalfrontzug durch einen
„Korridor“ von etwa 150 – 200 km Breite nach SW zu wandern. Es sind vielmehr
die osteuropäischen Kraniche deren Weg ins Winterquartier durch den
östlichen Mittelmeerraum führt, ganz einfach weil das für
sie eindeutig dem kürzesten Weg entspricht.
Und so kommt es, dass die
Kraniche des Ibykus nie bei uns durchziehen.
Wie viele sind es, die in
laut rufenden Geschwadern, oft in einer V-förmigen Anordnung, durch
Frankreich nach Spanien ziehen? Schwer zu sagen, jedoch weiß man,
dass allein am Lac du
Der in der Champagne je nach den Jahren bis zu 70.000 Exemplare aufkreuzen.
Auch Nachtflug steht bei den Kranichen auf der Tagesordnung, was man eigentlich
nicht wissen würde, wenn sie nicht aus nächtlichem Himmel ihre
lauten, charakteristischen „Krü“ Rufe hören ließen. Die
Anzahl der Durchzügler über Luxemburg kann nur geschätzt
werden, da sie natürlich nie lückenlos erfasst werden. Im Frühjahr
wurden z.B. folgende Zahlen geschätzt: 1986: 12000; 1987: 10000; 1988:
11000; 1997: 15000. Im Herbst werden weniger gezählt da sie öfters
nachts fliegen, und dann nur gehört werden: 1991: 7000-8000. Mitte
vorigen Jahrhunderts schätzte man sie auf nur 3000.
Besonders gut gefiel es anscheinend
einem einzelnen Kranich auf dem großherzoglichen Besitz bei Colmar-Berg,
da er 1998 dort übersommerte. Es ist unseren Wissens das erste Sommervorkommen
hierzulande. Wer weiß ob der Kranich nicht eines Tages, ähnlich
wie der Schwarzstorch, wieder hier in sumpfigen Naturwäldern als Brutvogel
heimisch wird? Bis ins Mittelalter hinein hat die Art nämlich noch
in Westeuropa gebrütet.
Weitere interessante Informationen
auf folgenden Adressen:
Informationen aus Luxemburg
(LNVL-Sektion Lëtzebuerg-Stad).
Interessante Angaben und Landkarten
aus Frankreich.
Der Zug dieser Art wird in Europa
verfolgt vom „European Crane Working Group“.
Stiftung Euronatur:
Zugkarte von Europa
Naturdetektive: interaktive
Zugkarte
(Java-Applet!) von Experimenten mit ARGOS Satellitendaten