Mäuseschreck
sucht schattigen Arbeitsplatz
Der
Name der Waldkatze sagt im Grunde alles über ihren Lebensraum : sie
braucht größere, zusammenhängende Wälder, wobei sie
sehr gerne in den Grenzbereichen der Wälder zur Jagd geht, also auf
Feldern, entlang von Hecken und in Waldlichtungen. Wenn Waldkatzen in einem
Wald leben, kann man davon ausgehen, dass dieser Wald ein großer,
gesunder Wald ist, der vielen Tieren einen Lebensraum bietet. Nicht zuletzt
ist der Lebensraum der Waldkatze vergleichbar mit demjenigen des Haselhuhns,
das auch sehr selten geworden ist.
Beide
stehen als Symbol für eine Art von Landschaft, die vom Menschen immer
mehr verdrängt wird, aber absolut schützenswert ist! |
Waldkatzen
sind auch nützlich in der Landwirtschaft da sie zahlreiche Feldmäuse
verspeisen. Damit sie - als scheue Tiere - sich auf die Flur hinauswagen,
brauchen sie jedoch Deckung in Form von Hecken und Brachstreifen.
Gemäss
Untersuchungen in Lothringen brauchen Weibchen etwa 2 km2, während
der Kater in einem Areal von bis zu 6 km2 herumstreift. Derzeit läuft
in Luxemburg eine Studie im Auftrag des Service Conservation de la Nature
zur Raumnutzung der Waldkatze vermittels Radio-Tracking.
Bei unseren Nachbarn im Nationalpark
Eifel ermittelt man mit automatischen Fotoanlagen.
Außer
während der Ranz (Paarungszeit) sind Waldkatzen Einzelgänger,
d.h. sie leben nicht in einer Familie oder einer Gruppe, sondern alleine.
Der Kater umwirbt die Katzen im Februar und März (Ranzzeit). Die Weibchen
sind während 70 Tagen trächtig und bringen danach im Durchschnitt
3 Junge zur Welt. Die Kinderstube befindet sich meistens in einem hohlen
Baum oder im Dickicht. Die jungen Waldkätzchen lernen dann während
5 Monaten, was sie zum Überleben wissen müssen: d.h. Auswahl
der Beute und Jagdmethoden. Danach trennt sich die Mutter von den Jungen,
und mit 10 Monaten können die jungen Waldkatzen eine eigene Familie
gründen.
Tot, toter, am
totesten
75
von 100 Waldkatzen überleben ihren ersten Winter nicht. In kalten,
schneereichen Wintern verhungern viele Waldkatzen, da sie keine Mäuse
finden, und als Spezialisten sich nicht auf andere Nahrungsquellen umstellen
können (von wegen sie fressen Rehe!). Auch andere Tiere stellen ihnen
nach: Fuchs, Wiesel und Marder können die Kätzchen töten,
auch Luchse töten Katzen in ihrem Revier, fressen sie jedoch nicht.