Fliegende Baumeister 

 
 
 
 
 
 
 
 
 


Probieren geht über studieren ...
Demnach, nächstes Jahr ...

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wenn jemand ein Rabennest fressen könnte, dann höchstens der Holzwurm

Wir sind 2-äugige Insektenkiller

Wer sind wir?

Steckbrief
 Wohnort: Dorf und Stad
 Beruf: Bauunternehmer
 Nahrung: nicht Vegetarier
 beliebtes Ferienziel: Südafrika
 Besonderheit: vom Menschen als Glücksbringer anerkannt
Gefiederte Bauherren

Im Tierreich gibt es in manchen Tierfamilien Vertreter die als Erbauer von "harten" Konstruktionen bekannt sind. So z.B. im Meer die Korallen oder in Afrika die Termiten. Bei den Vögeln sind es vor allem die Schwalben, in Luxemburg die Mehlschwalbe, auch Fensterschwalbe genannt, weil sie gelegentlich in die obere Ecke von Fensterrahmen baut. Bevor es menschliche Siedlungen gab, baute sie in Felswände, so wie das in den Alpen auch heute noch gelegentlich vorkommt. An günstigen Orten brüten diese Arten gesellig.

Weltreisende unter unserem Dach

Wer ist sich bewusst, dass Schwalben, die bei uns an einem schönen Frühlingstag ihr Vorjahresnest anfliegen, eine Reise von 8.000-12.000 km Fluglinie hinter sich haben, und dabei Meere, Wüsten und Gebirge überflogen? Sie sind wahre Marathonflieger, und da sie einige Jahre alt werden können, kommen sie in der Gesamtkilometerzahl derjenigen eines Durchschnittsautos gleich.

In punkto Nachhaltigkeit bei interkontinentalen Flügen sind diese Biomaschinen nicht zu übertreffen: als Treibstoff dienen allenfalls etliche Mücken die im Flug verspeist werden.

Die Orientierungsfähigkeit dieser Weltreisenden ist auch heute noch Spitze: nach einer 10.000 km langen Reise finden sie metergenau  ihren Startort wieder! 

Aber nicht nur ihre angeborene "normale" Route ins Winterquartier finden sie, sondern auch zu ganz unüblichen Ortsfindungen sind sie fähig. J. Morbach berichtet 1943 von einem Taubenzüchter der es genau wissen wollte:
"Vor ca 20 Jahren hat ein Bonneweger Brieftaubenzüchter eine diesbezügliche interessante Feststellung gemacht. Er hatte eine an seinem Hause nistende Mehlschwalbe eingefangen und dieselbe in einem Körbchen mit den Konkurstauben nach Tournhout (Belgien) gesandt. Entfernung ungefähr 210 km Luftlinie. Sonntags morgens um 6 Uhr wurden Tauben und Schwalbe aufgelassen. Letztere gelangte gegen 8 Uhr in ihrem Nest an, die erste Brieftaube um 11 Uhr."

Wenn der Vogelzug entgleist ...

Bei den Wanderungen aber läuft nicht immer alles glatt ab. Manchmal zwingen längere Schlechtwetterperioden die Vögel - wegen Kälte und Nahrungsmangel - ungewollt Halt einzulegen. Sie vertragen Perioden mit Nahrungsmangel durch ihre mehr oder weniger ausgeprägte Fähigkeit die Körpertemperatur zu senken, also in eine Art Kältestarre zu fallen, und so weniger Kalorien zu verbrauchen. Auch sammeln sie sich dann gerne in dicht gedrängten "Trauben" wo sie sich gegenseitig etwas wärmen können. Eine derartige "Entgleisung" des Vogelzugs fand im Herbst 1974 statt. Ein Bericht erzählt darüber, wo etwa 10.000 Schwalben aus Luxemburg per Flugzeug nach Süden verfrachtet werden konnten und so gerettet wurden. Das gleiche geschah mit einer Million Schwalben aus Süddeutschland und einer halben Million in der Schweiz!

"Volks"zählungen

Genau zählbar sind die Schwalben zwar nicht, aber man hat von jeher versucht die ungefähre Zahl der Brutpaare in Luxemburg zu schätzen. So kam Morbach J. 1932 auf etwa 8.500 Rauchschwalbenpaare, Hulten/Wassenich errechneten 1960 etwa 28.000 Brutpaare, also wesentlich mehr. Bei den Mehlschwalben war es genau umgekehrt: bei Morbach geht 1932 die Rede von 25.000 Brutpaaren, bei Hulten/Wassenich 1960 nur noch von 14.000-16.000 Brutpaaren.
Für die Uferschwalbe geben Hulten/Wassenich 1960 etwa 800-1.000 Brutpaare an, beim Mauerselgler soll es zu diesem Zeitpunkt etwa 8.000 Brutpaare landesweit gegeben haben.

Schwalbennestersuppe

Dass Vögel essbar sind, ist nichts besonderes. Dass man Vogelnester essen kann ist schon überraschend. Was hat es mit der chinesischen "Schwalbennestersuppe" auf sich? Im fernen Osten gibt es Seglerarten (Salangane, Collocalia), Verwandte unseres Mauerseglers, die ein "weiches" Nest aus Speichel bauen, das besonders von den Chinesen als Delikatesse angesehen wird. Man nennt die damit gekochte Suppe "Schwalbennestersuppe". Diese chinesische Spezialität wird tatsächlich mit Vogelnestern hergestellt, jedoch stammt das Nest nicht von einer Schwalbenart, sondern von einer Seglerart. Jedes Jahr werden Millionen davon "geerntet" und nach China exportiert.

 

Fortsetzung .......
Quellenhinweis
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Wander-
falter
Flussperl-
muschel
Waldkatze Federvolk
auf Reise
Wasser
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