LNVL  -  Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga asbl
Veröffentlicht in Regulus (ISSN 1727-2122) 2001/3 S.11

Was liegt heute auf dem Teller?
Ergebnisse einer Umfrage

Heute ist fast jeder Mensch gezwungen mindestens eine Mahlzeit während seiner Arbeitszeit in Kantinen oder Restaurants einzunehmen. Hierbei hat jeder die Gelegenheit zu wählen, was er essen möchte, jedoch keine Gelegenheit die Herkunft oder die Zubereitung zu beeinflussen. Ganz besonders gilt dies für Kinder, die 3-5 mal pro Woche ihre Mahlzeiten in einem Schulrestaurant einnehmen müssen. Somit sind außer den Eltern auch noch die Gemeinden als Träger der Schulkantinen für eine gesunde und altersgerechte Ernährung der Kinder verantwortlich.
Im Rahmen der Kampagne Landschaft schmaacht bei der die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga LNVL für regionale und biologische Lebensmittel wirbt, wurde eine Umfrage bei allen Gemeinden durchgeführt, um herauszufinden, wie die einzelnen Gemeinden die Zubereitung der Speisen bzw. deren Anlieferung bewerkstelligen und welcher Wert auf die Herkunft der Lebensmittel gelegt wird.

Im folgenden wurden alle 118 Gemeinden angeschrieben, von denen 57 antworteten (48,30 %)
17 Gemeinden betreiben eine Schulkantine und sind teilweise auch in Spielschulen oder Altersheimen engagiert.

12 Kantinen (75%) werden von Cateringfirmen beliefert. Hiervon lassen 8 das Essen komplett von der Cateringfirma liefern, 4 dagegen werden von der Cateringfirma mit Lebensmitteln beliefert, haben aber einen Koch der Firma eingestellt, so dass das Essen vor Ort zubereitet wird.
Nur 5 (25%) Kantinen bereiten das Essen selbständig frisch vor Ort zu.

Dieses Ergebnis ist erklärlich, wenn man bedenkt, dass nur 6 Kantinen eine eigene Küche besitzen. Von den restlichen 11 planen 5 Gemeinden in der nächsten Zeit eine Küche zu installieren, 6 Gemeinden werden keine Änderungen vornehmen.

Befragt wurden die Gemeinden auch nach ihrer Verwendung von biologischen und regionalen Produkten. 13 Gemeinden gaben an, daran interessiert zu sein. Eine davon praktiziert bereits jetzt die Verwendung dieser Produkte.
Einen Mehrpreis für biologische oder regionale Produkte zu zahlen, sind 12 Gemeinden bereit. 5 Gemeinden sehen hierfür keine Möglichkeiten.

Diagramm

Um hier ein eindeutiges Bild zu erhalten wurden die Gemeinden befragt, ob sie bei einer Ausschreibung auch die Preise oder die Verwendung von biologisch oder regionalen Produkten mit einbezogen hätten.
Daraufhin antworteten 13 Gemeinden mit NEIN, eine Gemeinde machte keine Angaben und nur 3 haben bei ihren Lieferanten nach diesen Lebensmitteln gefragt, wovon eine Kantine mit diesen Lebensmitteln bereits beliefert wird.

Auf die Frage in wie weit die Gemeinden auf die BSE-Krise reagiert haben, gaben 8 Gemeinden an kein oder nur noch sehr wenig Rindfleisch zu konsumieren. 4 Gemeinden haben auch nach der BSE Krise Vertrauen in die Fleischlieferungen und 3 Gemeinden setzten auf mehr Information, Bestätigungen und der Bildung von Kommissionen. 2 Gemeinden machten hierzu keine Angaben.

Die folgenden Ergebnisse erheben keinen Anspruch auf Repräsentativität, jedoch können sie einen Eindruck vermitteln, welcher Stellenwert einer Schulkantine zukommt.



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