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Ölpest in der Bretagne –
eine Katastrophe für Mensch und Natur
Wieder einmal scheint es sich zu bestätigen, dass der Mensch kaum
aus einmal begangenen Fehlern lernt. Die Tankerunfälle in den letzten
Jahrzehnten mit ihren verheerenden Folgen für Mensch und Natur haben
also noch nicht genügt, um die Ölmultis und die Politiker weltweit
wachzurütteln. Noch immer befahren Schrottkähne unter Billigflagge
mit unterbezahlten, kaum ausgebildeten Besatzungen die Meere und gefährden
ganze Ökosysteme. Wann endlich raffen sich die politisch Verantwortlichen
weltweit auf und machen den Ölreedereien Auflagen in punkto Sicherheit
? Natürlich gehören dazu auch eine entsprechende Kontrolle und
Sanktionsmaßnahmen. Zusätzlich müsste seitens der Ölindustrie
und der öltransportierenden Reedereien auch mehr aktives Eintreten
für die Umwelt eingefordert werden. In diesem Zusammenhang wäre
auch an die Einrichtung eines Umweltfonds zu denken, in den Ölgesellschaften
nach jährlicher Förderleistung und öltransportierende Reedereien
nach Tonnage jährlich namhafte Beträge einzahlen müssten,
um einerseits sicherheitsverbessernde Maßnahmen im Schiffbau sowie
in Küstengebieten mitzufinanzieren, und andererseits bei eventuellen
Unfällen für Folgekosten aufzukommen.
Wieder einmal hat es die Bretagne getroffen. Menschen, die vom Meer
leben, stehen vor dem Ruin, zumal auch der Tourismus mit Sicherheit unter
der Ölpest zu leiden hat. Aber auch die Natur ist auf Jahre hinaus
belastet. Vordergründig ist dies an den Abertausenden von elendig
umgekommenen Seevögeln ersichtlich. Die französische Vogelschutzorganisation
LPO hat derzeit über 17 000 nur mäßig mit Öl verschmierte
Vögel in Pflege und versucht sie zu retten. Auf jeden an die Küste
geschwemmten Vogel kommen 5 bis 20 weitere auf See umgekommene Vögel.
Somit ist bisher mit 100 000 bis 340 000 toten Seevögeln zu rechnen,
bereits 3 bis 4 mal mehr als bei der Ölpest der Amoco Cadiz (Quelle:
Bretagne vivante – SEPNB).
Die freiwilligen Helfer sind dabei überfordert. So sind die befreundeten
europäischen Vereinigungen spontan eingesprungen, sowohl materiell
als auch finanziell. Auch die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga
leistet mit einer Spende und mit personeller Hilfe ihren Beitrag.
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