Fliegende Baumeister 3 
 
 

Tiefbauunternehmer

Den Uferschwalben liegt das Mörteln nicht so sehr, und sie bevorzugen es, ihre Nester in unterirdischen Bunkern zu verstecken. Diesetwegen entpuppen sich diese zierlichen Schwälbchen als unentwegte Tunnelbauer. Sie leben gerne in Kolonien und ihre Brutröhren werden in sandige Steilwände von Sandgruben oder an Flussufern angelegt. Das Graben der Höhle ist Männersache, und um eine im Schnitt 70 cm tiefe Röhre zu bauen braucht es mehrere Tage. Gegraben wird mit den Füssen und Krallen, und am Ende des Tunnels wird eine geräumigere Nestkammer angelegt.

Die Uferschwalben sind indirekt Kulturfoger geworden, denn die Steilufer die es an naturnahen Gewässern früher gab wurden immer seltener. Da die geologischen Parameter für die kleinen Tunnelbauer eine Rolle spielen, wurden die künstlich entstandenen Steilhänge in Sand- und Kiesgruben gerne als Ersatz angenommen. Gruben in den geologischen Schichten im Süden und Norden des Landes eignen sich nicht für diese Schwalben, so dass sich deren Vorkommen auf die geologischen Formationen des Sandsteins (A2) und des Trias (B4) im Landeszentrum beschränkt. Ausserdem sind noch die Kiesabbaugruben (Baggerweiher) des Moseltals besiedelt.

Wie untenstehende Karten zeigen hat die Verbreitung dieser Art im Vergleich zu früher stark abgenommen. Die Ursache könnte im Zuschütten von Sandgruben liegen, jedoch auch in einer Industrialisierung/Rationalisierung des Abbaus der Rohstoffe, wobei  kleinere Sandgruben den Grossbetrieben weichen.


Familienidyll in einer Uferschwalbenkolonie im Naturschutzgebiet Remerschen 
(Foto R. Gloden)



 
 


 
Brutvorkommen der Uferschwalbe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Quelle: LNVL Datenbank)
Brutvorkommen der Uferschwalbe in den letzten 10 Jahren (Quelle: LNVL Datenbank)

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