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Spinnen
fressen Suppe ...
Unsere Spinnen leben
vor allem von Insekten. Bei etwa 0,1 g Nahrung pro Tag macht das pro Hektar
(100 x 100 m) Wiese für alle dort lebenden Spinnen 47 kg Insekten,
darunter auch lästige Fliegen und Stechmücken!
Spinnen verzehren meistens
Insekten, die kleiner sind als sie selbst. Trotzdem müssen sie ihre
Nahrung flüssig zu sich nehmen. Zuerst beisst die Spinne ihre Beute,
wobei das Gift in deren Körper gelangt und das Innere zu Brei zersetzt.
So kann die Spinne die Beute später aussaugen.
Eigentlich gehören
Menschen nicht zum Speisezettel der Spinnen. Wird man zufällig von
einer Kreuzspinne gebissen, nur keine Panik: das kann nur an ganz zarten
Hautstellen auffallen und gegen eine eventuell entstehende Schwellung helfen
kühle Umschläge.
In Deutschland (Odenwald,
Rheinhessen), Schweiz, Italien, Frankreich (Vogesen), Slowenien und Kroatien
lebt eine graubraune, etwa 1 cm große Spinne: die Dornfinger- oder
Stacheltasterspinne.
Sie ist die gefährlichste Spinnenart Mitteleuropas. Sie fängt
ihre Beute in röhrenförmigen Netzen. Injiziert sie ihr Gift in
die Haut des Menschen, verfärbt sich die Bissstelle blau-rot, schwillt
an und schmerzt. Außerdem können Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen
und leichtes Fieber auftreten. Gegen die Schmerzen helfen kühlende
Umschläge. Nach etwa 3 Tagen ist alles vorbei.
Foto
und Karte Dornfingerspinne
Es gibt aber in warmen Regionen
(Südamerika, Südafrika) viele giftige Spinnen, die dem Menschen
gefährlich werden können. So kann zum Beispiel der Biss einer
Schwarzen Witwe ein Kleinkind oder einen älteren Menschen töten.
Teures
Spinnengift
In den USA wurde eine sogenannte
"Spinnenfarm" eingerichtet. Dort werden 10.000 Spinnen gehalten. Aber warum?
Von 15 Tierpflegern werden
hier täglich bis zu 1000 Spinnen gemolken. Gemolken? Aber Spinnen
sind doch keine Kühe! Den Spinnen wird auch keine Milch abgenommen,
sondern ihr kostbares Gift. Das ergibt ein hundertstel Gramm Gift für
eine Spinne die gemolken wird. Teilweise werden die Spinnen nur auf Bestellung
gemolken. Wissenschaftler auf der ganzen Welt beziehen Spinnengift, um
zu forschen. Spinnengift nimmt in de Forschung einen wichtigen Platz ein,
denn man verspricht sich von ihnen Erfolge bei der Bekämpfung unheilbarer
Krankheiten.
Die Betreiber von "Spider
Pharm" interessiert jedoch nicht nur der Verkauf von Substanzen. Sie
interessieren sich vielmehr für den Schutz der Spinnen! 10.000 Spinnen
werden hier ständig gehalten. Es gibt bis zu hundert verschiedene
Spinnenarten und die Forscher bekommen ständig neue Spinnen aus der
ganzen Welt zugeschickt. Es kommen auch Spinnen in dieser Farm an, die
bisher noch niemand zu Gesicht bekommen hat. Die Forscher bemühen
sich, soviel wie möglich verschiedene bekannte und unbekannte Spinnen
aus der ganzen Welt zu sammeln.
Zum Melken werden die Spinnen
für einige Sekunden betäubt. Benommen von dem Betäubungsmittel
lassen sie sich gefahrlos unters Mikroskop legen. Das Tier wird mit leichten
Stromschlägen an den Giftklauen dazu gebracht, sein Gift abzugeben.
Den Tieren passiert beim Melken nichts.
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