1. Einleitung
Die LNVL hat sich in den letzten drei Jahren viel mit dem Thema Landwirtschaft
beschäftigt und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Hëllef
fir d'Natur die Dreijahreskampagne „Liewen op der Gewan" durchgeführt.
Als Symbolvögel wurden Feldlerche, Goldammer und Braunkehlchen ausgesucht
und Ankaufprojekte für die diesbezüglichen Vogelarten wurden
durchgeführt. So brütet zum Beispiel ein Grossteil der Braunkehlchen-Population
Luxemburgs in den Reservaten der Stiftung Hëllef fir d'Natur.
Für die nächsten drei Jahre wurde das Thema Wasser ausgewählt;
der Vogel des Jahres 2001 ist bekanntlich der Haubentaucher. Aus diesem
Grund wird die Feld AG ihre Bestandsaufnahme des Jahres 2001 an die Kampagne
anschließen und eine Erfassung der brütenden Wasservögel
auf den Stillgewässern durchführen. Die Studie wird in Zusammenarbeit
und mit der Unterstützung des Naturhistorischen Museums durchgeführt
und wird es erlauben einen nationalen Plan zum Schutz der Weiher zu erstellen.
Die Stiftung Hëllef fir d'Natur hat zusammen mit den Sektionen
der LNVL in den letzten 20 Jahren mehr als 140 Weiher angelegt.
Die Feldarbeiten werden in den Monaten April-Juli 2001 durchgeführt.
Dabei werden die Gemeindegrenzen als Gebietsgrenzen dienen. Ein Erfassungsbogen
und eine genaue Anleitung sollen die Aufnahme der Beobachtungen erleichtern.
Verantwortlich für die Planungsphase sind R. Streicher und P. Lorgé.
Die Feldarbeiten werden von den Mitarbeitern der AG Feldornithologie der
LNVL übernommen.
2. Zielarten
Zielarten sind der Zwergtaucher und das Blässhuhn. Daneben
sollen die Bestände von Haubentaucher, Höckerschwan, Teichhuhn,
Stock-, Knäk- und Reiherente erfasst werden. Weitere Brutvögel
der Gewässer wie z.B. Teichrohrsänger, Wasserralle und Fischadler
sollen selbstverständlich auch gemeldet werden. Auch ist es interessant,
die Vogelarten zu notieren, die das Gewässer als Nahrungsbiotop nutzen.
3. Methode und Zeitraum
Die Kartierung findet zur Brutzeit statt, deshalb sollten Störungen
weitestgehend vermieden werden. Jedes Brutrevier soll erfasst werden
(Revierkartierung). Auf eine gezielte Nestersuche wird aus Schutzgründen
verzichtet. Da verschiedene Gewässer schwer zu überblicken sind,
bleibt es den Bearbeitern freigestellt, wie lange sie sich an den einzelnen
Gewässern aufhalten. Da jedoch der Zwergtaucher sehr versteckt lebt
und seine Anwesenheit vor allem im April durch den trillernden Ruf zu erkennen
ist, sollte man sich pro Begehung mindestens 15 Minuten am Gewässer
aufhalten.
Da die Methode der Revierkartierung gewählt wurde, ist es ratsam
auf der Rückseite des Meldebogens eine Skizze des
Gewässers anzulegen und die Reviere darauf einzuzeichnen. Diese
Skizze sollte bei jeder Begehung aktualisiert werden. Dies ist vor allem
bei der Erfassung des Blässhuhns von Nutzen. Zur Bestandseinschätzung
(Zähleinheit ist das Brutrevier) werden folgende Kriterien für
ein Territorium benutzt:
(1) Einzelvogel / Paar am Uferstreifen,
(2) Revierstreitigkeiten zweier Paare/
(3) Rufe nicht sichtbarer Vögel.
Die Geländearbeiten werden in den Monaten April bis Juli ausgeführt.
Es soll eine Begehung der Gewässer pro Monat durchgeführt werden.
Vor allem Stock- und Reiherente können noch bis in den Monat September
Jungvögel führen. Größere oder nur schwer zu kartierende
Gewässer sollen mehrfach auf brütende Wasservögel abgesucht
werden.
4. Der Erfassungsbogen
Alle Beobachtungen sollen, mit den dazugehörigen Daten auf den
Erfassungsbogen eingetragen werden. Auch Negativkontrollen sollen aufgeschrieben
werden (wenn möglich mit der Ursache).
Die Erfassungsbogen sollen bis Anfang September an die Centrale
Ornithologique zurückgeschickt werden.
Alle Beobachtungen von Hauben- und Zwergtaucher, Reiher- und Knäkente,
sowie vor allem die Bruten aller Arten sollen zusätzlich auf Beobachterkarten
eingetragen werden.
Benötigtes Material, wie z.B. Karten, können bei der COL
bestellt werden, Tel: 29 04 04 309.
WICHTIG: Wenn bei der Bearbeitung einer Gemeinde Zeitprobleme auftreten, dann soll auch schnellstmöglich bei der COL bescheid gegeben werden. Gemeinden welche nicht von einem Bearbeiter übernommen wurden, werden gemeinsam an ein oder mehreren Wochenenden bearbeitet werden. |