LNVL  -  Lëtzebuerger Natur a Vulleschutzliga asbl

Veröffentlicht in Regulus (ISSN 1727-2122) 1990/3 S. 84-86

Einmal Luxemburg und zurück.


Der erste Luxemburger Beringer
Der kleinste Luxemburger Brutvogel
Jäger und Gejagte
Ungleiche Geschwister
Grosse Wanderer
Schnelligkeit ist Trumpf
Treu oder untreu?
Methusalem
Rätsel ... oder weise Voraussicht der Natur?
Der erste Luxemburger ...

... Beringer war wohl Theo Reuter. Als einziger Zeuge dieser Pionierzeit bleibt uns eine Ringfundmeldung aus den Archiven der (damals deutschen) Vogelwarte Rossitten an der Kuhrischen Nehrung. Ein Graureiher (B8843) wurde als Nestling am 31.5.1913 bei Kockelscheuer beringt und am 6.1.1930 bei Moesdorf als Skelett wiedergefunden. Es handelt sich um den ersten Ringfund eines Luxemburger Vogels. Inzwischen ha sich dieser Forschungszweig auch bei uns progressiv entwickelt, sodass bis heute nahezu 350.000 Vögel hierzulande beringt wurden! Interessant ist die Tatsache, dass der Graureiher damals noch bei den Weihern von Kockelscheuer gebrütet hat, was ohne diese Ringfundmeldung wohl der Nachwelt unbekannt geblieben wäre. Diese Rückmeldung beinhaltet gleich mehrere Landesrekorde! Abgesehen davon, dass es der erste Ringfund eines Luxemburger Vogels ist, handelt es sich um den bisher einzigen Fund eines Luxemburger Graureihers und überdies um den grössten Luxemburger Brutvogel.

Der kleinste Luxemburger ...

... Brutvogel, das Sommergoldhähnchen, ist ebenfalls frühzeitig in der Lokalchronik ebenso wie in der europäischen Fachwelt zu Ehren gekommen. Ist dieser Zwerg - sein Gewicht mag etwa 5 Gramm betragen (= das Gewicht eines Zuckerwürfels!) - doch nicht von Luxemburg 730 km weit nach der französischen Riviera ins Winterquartier gezogen, wo er am 3.10.1936 bei Toulon zurückgemeldet wurde. Über den wissenschaftlichen Aspekt dieser Rückmeldung hinaus ist aber das Besondere an diesem Fund der unwahrscheinliche Zufall, der hier positiv für die Wissenschaft Pate stand. Das Goldhähnchen (6A9874) wurde zusammen mit vier Geschwistern von Marcel Hulten am 13.6.1935 bei Kayl (Bromeschbösch) im Nest beringt. Das Nest war vordem von der Fichte herabgefallen (wobei schon vier der insgesamt neun Jungen umgekommen waren) und mit den Überlebenden wieder am ursprünglichen Standort befestigt worden! Bei einer Nachkontrolle am 19.6. waren die Jungen schon flügge, hatten ihre Ringe jedoch verloren: die damaligen Ringgrössen waren den Füssen dieses Winzlings nicht angepasst. Eines - wohl das Nesthäkchen - konnte er jedoch noch in der Nähe fangen und mit einem, diesmal dem Beindurchmesser entsprechend geschlossenen Ring markieren. Es ist eines der wenigen Goldhähnchen, die je als Nestling in Luxemburg beringt wurden, die Fundchancen dieser Art liegen bei weniger als 1:1000 und dennoch wurde es zurückgemeldet und bot so einen wertvollen Hinweis zur Lokalisierung des Winterquartiers dieser Population. 

Die Arbeit und Technik des 
Beringers:

Netze werden aufgestellt 
(z.B. in Schilfgebieten), um die 
Vögel verletzungsfrei zu fangen.

In kürzester Zeit werden die 
Fänglinge von ausgebildeten 
Fachleuten (hier J.Diederich) 
bestimmt, gewogen, gemessen 
und wieder freigelassen.

Bei den Ringen variiert die Grösse,
je nachdem es sich um einen
jungen Uhu oder etwa einen 
kleinen Singvogel handelt.
Jäger und Gejagte.

Manchmal sind Ringfunde von ungewöhnlichen Umständen abhängig. So telefonierte uns am 25.9.1980 ein Landwirt aus der Gegend von Diekirch, er habe einen beringten "Hingerdéif" auf einem toten Huhn in seinem Hühnerstall erwischt. Da er glaubte, dass es unser Vogel sei, hielt er uns verantwortlich für den angerichteten Schaden. Nach längeren Erklärungen, die darauf hinausgingen, dieser Fall habe nichts mit der Falknerei zu tun, der Vogel sei also ein Wildtier und  nicht auf Hühnerfang abgerichtet, teilte er uns die Ringnummer mit und liess das Tier andernorts frei ("damit es mir nicht noch Hühner tötet"). Die Ermittlungen ergaben, dass es sich um einen drei Monate alten Habicht (3080690) aus der Gegend von Köln gehandelt hat, der im Jagdeifer und aus Mangel an Erfahrung in diese missliche Lage geraten war. Von Sperbern wurden uns ähnliche Fälle mit Spatzen an Futterplätzen bekannt. Nicht immer jedoch können die Tiere mit solch verständnisvollen Menschen rechnen, und dann gehts ihnen an den Kragen ...
In der Natur läuft eben nicht alles zimperlich ab. So zum Beispiel der Lebenslauf einer Kohlmeise (5A6828): am 23.1.1934 von J. Morbach am Futterplatz beringt, am 10.11.1935 wieder dort festgestellt, wurde der Ring dieses Vogels im Winter 1937/38 in einem Eulengewölle wiedergefunden. Der Vogel war also - samt Ring - von einer Eule verzehrt worden, welche später das Unverdauliche (also auch den Ring) in Form eines Gewölles wieder auswürgte. Eine andere Kohlmeise (6A810) wurde am 22.5.1934 als Nestling bei Kayl beringt und der Ring am 10.3.1937 bei Steinbrücken in einem frischen Gewölle der Waldohreule wiedergefunden. Solche Funde sind natürlich selten und nur dem Umstand zu verdanken, dass Orbithologen zu dieser Zeit die Ernährungsgewohnheiten unserer Eulen studierten.

Ungleiche Geschwister.

Die zahlreichen Ringfunde, die bisher in Europa vorliegen, zeigen deutlich, dass die Wanderungen unserer Vögel viel komplexer sind als man dies auf den ersten Blick annehmen könnte. Diese Zugbewegungen beschränken sich nicht einfach darauf, dass die "Zugvögel" im Herbst nach "Süden" ziehen und im Frühjahr wiederkommen. Bei verschiedenen Arten - die nicht unbedingt als sogenannte Zugvögel bekannt sind - können diese Wanderungen regelrechte "Auswanderungen" sein, so zum Beispiel bei unseren Schleiereulen. Wegen der Kleinheit unseres Staates sind es sogar echte "Auswanderungen" über unsere Staatsgrenzen hinaus. Bei Schleiereulen konnte durch die Beringung festgestellt werden, dass bei diesen Bewegungen keine angeborene bevorzugte Richtung (wie etwa beim klassischen klimatisch bedingten Zug der Zugvögel) eingehalten wurde. Sogar die Geschwister einer Brut bringen es fertig, in verschiedene Richtungen und Entfernungen abzuwandern. Dies konnte auch für einheimische Schleiereulen gelegentlich nachgewiesen werden, einerseits weil Schleiereulen manchmal (besonders in guten Mäusejahren) viele Junge (6-12) haben können, andererseits weil grosse Vögel - die sich ausserdem in Menschennähe aufhalten - eine hohe Wiederfundrate aufweisen, die bis 30% der beringten Vögel ausmachen kann. So wurden zum Beispiel vier Geschwister, die am 4.7.1975 in Kehlen beringt wurden, folgendermassen wiedergefunden (alle als Verkehrsopfer):
- H20357 am 3.2.1976 150 km E
- H20358 am 20.10.1975 146 km NNE
- H20359 am 24.11.1975 188 km SE
- H20361 am 12.10.1975 322 km ESE
Aus einer Brut, die am 25.5.1961 in Abweiler beringt wurde, liegen diese Funde vor:
- C33704 am 2.11.1962 29 km SSE (Eisenbahn-Verkehrsopfer)
- C33705 am 30.9.1961 19 km NE (in Bretterwand erhängt)
- C33707 am 22.9.1961 310 km WSW (getötet!).
Vorige Beispiele geben Aufschluss darüber, dass die Sterblichkeitsrate klassischerweise besonders bei Jungvögeln sehr hoch ist, und auch dass bei verschiedenen Arten neben der natürlichen Auslese die indirekt durch den Menschen neu hinzugekommene eine wesentliche Rolle spielt. Bei der Schleiereule sind die häufigen Verkehrsunfälle dadurch zu erklären, dass sie ihre Hauptnahrung (Mäuse) leichter auf freien Flächen wie Strassen, Eisenbahndämmen usw. finden kann, und deshalb gerne solche - für sie gefährliche - Orte aufsucht.
Andere Arten, andere Sitten - kann man bei der Geschichte der folgenden Singdrosselgeschwister sagen, die im Mai 1970 bei Luxemburg das Licht der Welt erblickten. Die erste (4Z47340) wurde am 11.10.1970 im Loir-et-Cher auf der Jagd geschossen (421 km WSW). Die zweite (4Z47338) brachte es noch bis auf 656 km SW, als sie in der Charente das gleiche Schicksal ereilte. Die Schlussfolgerung, dass lokaler Vogelschutz allein nicht alle Probleme lösen kann, wird mit derartigen Beringungsresultaten besonders eindringlich veranschaulicht.

Grosse Wanderer.

Dass es bei den Zugvögeln einige Arten gibt, die besonders grosse Wanderungen zurücklegen, ist wohl bekannt. Es liegen auch Ringfunde einheimischer Vögel vor, welche derartige Marathonflüge illustrieren. Das Problem liegt aber meist bei der sehr kleinen Wiederfundrate, besonders bei kleinen Vögeln. So mussten zum Beispiel - besonders an den Schlafplätzen im Schilf - etwa 60.000 Rauchschwalben bei uns beringt werden, um drei Funde aus den Winterquartieren dieser Art zu erlangen! Diese bestätigten dann auch das bisher angenommene Winterquartier, nämlich Zentralafrika: eine Rauchschwalbe (997291) wurde am 18.11.1981 bei Brazzaville 6000 km S geschossen (!), eine weitere (1783323) am 21.1.1984 bei Bandundu 6100 km SSE getötet. Ein Nestling (A845531), der am 5.6.1973 in Hunsdorf beringt wurde, konnte schon am 26. Oktober in Ghana (4864 km S) wiedergemeldet werden, möglicherweise noch auf dem Durchzug. Es handelt sich hier um die grössten Entfernungen von hierzulande beringten Vögeln. Rückmeldungen vom afrikanischen Kontinent aus der Mittelmeergegend (z.B. Algerien, etwa 2000 km) sind relativ zahlreich und können sowohl Arten betreffen, die dort überwintern (z.B. Hausrotschwanz), als auch Transsaharazieher, die nur dort durchziehen (z.B. Rauchschwalbe).
Nach Nordosten hin besteht die Möglichkeit von ähnlich grossen Entfernungen bei Vögeln aus der UdSSR, die bei uns überwintern oder durchziehen. So landete eine bei uns durchziehende Rauchschwalbe (1375512) 3347 km ENE bei Mishkino. Die Rückfundchancen aus diesen wenig dicht bevölkerten sibirischen Gebieten sind jedoch klein und unsere diesbezüglichen Ringfunde selten.

Schnelligkeit ist Trumpf.

Gelegentlich will es der Zufall, dass ein auf dem Zuge beringter Vogel kurz darauf anderswo wiedergefunden wird. Dies erlaubt dann Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit, mit der solche Wanderungen vor sich gehen können. Eine durchschnittliche Tagesleistung von etwa 50 km ist ganz gängig bei Mittelstreckenziehern. Bei Langstreckenziehern jedoch können bedeutend längere Etappen vorkommen. So zum Beispiel war ein schwedischer Teichrohrsänger (1545513), der am 27.8.1970 bei Ehnen kontrolliert wurde, vier Tage zuvor 922 km NNE beringt worden, was Midestetappen von etwa 250 km pro Nacht - diese Art ist Nachtzieher - ausmacht! Es ist wohl einleuchtend, dass derartige Fähigkeiten im Falle längerer Schlechtwetterperioden sowie beim Überqueren von Meeren und Wüsten lebenswichtig sind.

 
Treu oder untreu?

Dass die Schwalben bei ihrer Rückkehr im Frühjahr in der Lage sind, ihr Nest vom Vorjahr wiederzufinden, war schon längst vor dem Aufkommen der Beringungsexperimente bekannt: die Markierung mit einem einfachen Bindfaden am Bein konnte diesen Beweis schon erbringen. Nachweise von sogenannter Brutplatztreue - der Vogel kehrt an den letztjährigen Brutplatz zurück - wurden eine ganze Menge von unseren Zugvögeln bekannt, auch Langstreckenzieher und Nachtzieher, die auf Distanzen von tausenden Kilometern ihren Brutplatz genau wiederfinden können. Auch Jungvögel vieler Zugvogelarten wurden bei uns später in der Nähe ihres Geburtsorts kontrolliert (Geburtsortstreue), was aber nicht heisst, dass dies eine unumstössliche Regel sei: Fremdansiedlungen, das heisst eine Ansiedlung an einem anderen Ort als dem Geburtsort, wurden ebenfalls schon nachgewiesen, manchmal über grössere Entfernungen. So ist zum Beispiel eine nestjung in Köln beringte Türkentaube (5051614) schon am 17.4.1957 verpaart in Esch-Alzette kontrolliert worden (172 km SW).
Aber nicht nur Treue zum Geburtsort wurde festgestellt, sondern ebenfalls solche zum Überwinterungsgebiet und zum Zugweg. So wurden öfter Arten, die nicht bei uns brüten, jedoch hier überwintern, über mehrere Winter hinweg an der gleichen Stelle kontrolliert. Wasserpieper und Zwergschnepfe sind charakteristische Fälle für Treue zum Überwinterungsplatz, wobei dieser fast auf den Meter genau eingehalten wird. Auch Erlen- und Birkenzeisig konnten in nachfolgenden Wintern am gleichen Ort kontrolliert werden, eine Eigenschaft, die jedoch nicht unbedingt alljährlich bei diesen Arten zum Zuge kommt wegen des jährlich unterschiedlichen Reichtums an geeigneten Nahrungsquellen.
Erstaunlicherweise gibt es auch Durchzügler, die ihren Rastplätzen auf dem Weg ins Winterquartier treu beiben. So wurden z.B. zwei Waldwasserläufer (3X96812, 3X96818), die am 12.8.1988 auf den vereinseigenen Sumpfflächen bei Esch/Schifflingen beringt wurden, an den gleichen Stellen Ende Juli /  Anfang August 1989 wieder kontrolliert. Klarere Beweise für die Importanz eines europaweiten Netzes solcher - heute seltenen - Biotope, und deren langfristige Sicherung, gibt es wohl nicht!

Bekannt ist, dass Rauchschwalben in nachfolgenden Jahren vielfach ihrem Geburtsort treu bleiben. Nicht so bekannt ist jedoch die Tatsache, dass auch Treue zum Überwinterungsplatz gelegentlich festgestellt wurde, z.B. beim Erlenzeisig.

Ob dieser junge Mäusebussard wohl auch ein "Methusalem" wird? Bisher erreichte der langlebigste Luxemburger Vogel (auch ein Mäusebussard) ein Alter von 18 Jahren und 10 Monaten!
Die individuelle Markierung der Vögel müsste eigentlich auch guten Aufschluss geben über das Alter, das Vögel in freier Wildbahn erreichen können. Dies ist in der Tat der Fall, und wenn der grösste Teil der Vögel recht jung stirbt (oft schon innerhalb des ersten Jahres), so können manche, die diese gefahrenreiche Schwelle überstehen, doch ein verhältnismässig respektables Alter erreichen. In der Regel ist die Lebenserwartung bei grösseren Vogelarten deutlich höher als bei kleinen Arten. So ist es auch nicht erstaunlich, dass der (bisherige) Luxemburger "Methusalem" der Vögel ein Mäusebussard ist, der nach 18 Jahren und 10 Monaten verunglückte; die nächstältesten Bussarde erreichen ein Alter von 13 1/2 Jahren (H5683), 13 Jahren 3 Monaten (H8626) und 11 Jahren 9 Monaten (H5696). Diese Art wurde häufig beringt (über 500 Exemplare), was diese bemerkenswerte Anzahl der nachgewiesenen "Greise" erklärt. Der zweitälteste Luxemburger Ringvogel dürfte der eingangs erwähnte Graureiher sein (etwa 16 Jahre).
Auch bei kleineren Arten, wie zum Beispiel der Amsel, konnten einige Exemplare ein interessantes Alter aufweisen. Die älteste Amsel (2Z90031) hatte ein Mindestalter von 7 Jahren 7 Monaten, die zweitälteste (3Z13373) ein solches von 6 Jahren 7 Monaten.
Unsere bisher älteste Rohrammer (2045249) erreichte ein Alter von 5 Jahren, ein Teichrohrsänger (1149290) und ein Kleiber (17V30428) ebenfalls, ein Grünfink (8V23385) und eine Wasseramsel (3X96518) ein solches von über 6 Jahren.
Unsere Meisen, meist Standvögel, können gelegentlich auch verhältnismässig alt werden. Bei Kohlmeisen war das Höchstalter einmal 7 Jahre 10 Monate (13A21923) und einmal (14V50815) 7 Jahre und 8 Monate! Es soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass es sich hier um zwei von insgesamt weit über fünfzigtausend bei uns beringten Exemplaren dieser Art handelt, andere hier erwähnte Arten wurden bedeutend weniger beringt! Weidenmeise (5A73743), Blaumeise (8A1672) und Schwanzmeise (A546114) liegen mit über 6 Jahren jedoch auch nicht schlecht.

Rätsel ... oder weise Voraussicht der Natur?

Trotz einer ganzen Menge Regeln und Normen, die sich aus den Beringungsexperimenten ablesen liessen, trotz des fabelhaft gut funktionnierenden Orientierungssinnes der Zugvögel, kommen immer wieder "Ungereimtheiten" durch die Ringfunde an den Tag, für die man keine echte Erklärung finden kann. Eine am 14.3.1966 - also in der Periode des Frühjahrszugs - bei Esch beringte Rohrammer (9A10986) wurde am 5.4.1966 aus Norditalien, also 660 km SE, wiedergemeldet. Normalerweise wandert diese Art im Frühjahr von uns aus nach Nordosten, was uns durch alle anderen, zahlreichen Rückmeldungen aus Osteuropa und Skandinavien bestätigt wurde.
Eine 1971 als Nestling beringte Luxemburger Kohlmeise wurde im Oktober 1974 in Lettland kontrolliert, also 1235 km NE! Dass Kohlmeisen aus dem baltisch-russischen Raum den Winter bei uns verbringen können, wurde mehrmals durch Ringfunde belegt, auch wenn es sich bei dieser Art nicht um klassische Zugvögel handelt.
So hat die Natur anscheinend einen kleinen Teil sogenannte "Unordnung" in ihre Ordnung eingebaut, die im Katastrophenfall, wo quasi alle ordnungsgemäss handelnden Exemplare zugrunde gehen würden, eine Chance zum Überleben der Art darstellen kann ...

Raymond Peltzer


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