Insektenkiller 5 
He!
du bist keine Vogelspinne und ich bin kein Insekt!

 
 
 
Wenn ein Rabe auf seinen Hinterbeinen steht, heisst das noch lange nicht, dass er ein Weibchen sucht

 
 
 
 
 

 

Spinnen im Rampenlicht 
Die Arachnologische Gesellschaft wählt jährlich eine Spinnenart als "Spinne des Jahres". Einige Fotos stammen von dieser Homepage.

Die Grüne Huschspinne, 
Spinne des Jahres 2004

Der Vorderkörper und die Beine dieser Spinne sind leuchtend grasgrün, die Weibchen haben einen gelblich Fleck am Hinterkörper, Männchen einen leuchtend roten Streifen. Die muss man doch in der Natur gut erkennen, würde man jetzt wohl meinen, die muss doch auffallen wie eine Verkehrsampel, oder? Natürlich nicht, sonst wären die Huschspinnen ja schon alle ausgestorben, weil die Vögel sie alle aufgefressen hätten! 

Bei den Spinnen sind die Männchen immer kleiner als die Weibchen!

Aber einmal davon abgesehen, dass die Weibchen nur 12 bis 15 mm und die Männchen 7 bis 10 mm gross werden, sind die Huschspinnen sehr gut getarnt mit ihren Farben. Sie leben nämlich an Gebüschen und an Gräsern, wo sie bestens an die Farben ihrer Umgebung angepasst sind. Sie fallen überhaupt nicht mehr auf; nur einem geübten Naturforscher, wie wir es jetzt sind, können sie nicht entgehen! 
Die Huschspinne baut kein Netz, sondern lauert ihrer Beute auf Blättern auf. Wenn sie dann ein Insekt sieht, läuft sie blitzschnell auf es zu und beisst es. Die grüne Huschspinne ist während des Tages aktiv und liebt die Wärme der Sonne. Deshalb findet man sie auf Blumenwiesen, auf Waldlichtungen von Laubwäldern und an sonnigen Waldrändern.
Huschspinnen suchen im April bis Mai einen Partner zur Fortpflanzung. Um das Weibchen auf sich aufmerksam zu machen, läuft das Männchen im Zickzack umher und stellt sich immer wieder auf seine Hinterbeine und dreht sich tänzelnd im Kreis rum, um die Umgebung abzutasten. Findet es ein Weibchen, klopft es mit den Vorderbeinen auf den Rücken des Weibchens. Wenn das Weibchen zur Paarung bereit ist, dauert diese mehrere Stunden.
Das Weibchen baut anschließend eine Eikammer mit Blättern, die es mit Spinnfäden zusammenflechtet und legt seine Eier dort rein. Es bewacht die Eikammer, bis die kleinen Spinnen aus den Eiern schlüpfen. Das Weibchen begleitet die kleinen Spinnen noch während einer kurzen Zeit, nachdem sie geschlüpft sind.
Die Grüne Huschspinne zählt zu den Riesenkrabbenspinnen. Sie ist die einzige freilebende Art, die in unseren Gefilden vorkommt, da die anderen Verwandten der Grünen Huschspinne in den Tropen leben. Im Mittelmeerraum, wo es wärmer ist, leben noch die Ligurische Huschspinne und die Hübsche Huschspinne. 

Die Grüne Huschspinne ist bedroht, da es immer weniger Randstreifen von Wäldern und Wiesen gibt, die sich selbst überlassen werden - Lebensräume, welche die Grüne Huschspinne zum Überleben braucht.

Link: Arachnologische Gesellschaft e.V.

 
Wir Raben sind zivilisierter: gibt's zu viele, fressen wir unsere Art nicht, sondern wir wandern einfach aus
Die Grosse Zitterspinne erhielt 2003 den Ehrentitel
Die Spinne des Jahres 2003 ist ein ideales Beobachtungsobjekt für den Winter: die Grosse Zitterspinne zieht sich nämlich in der kalten Jahreszeit in Wohnungen und Keller zurück. Allerdings wird sie nur erblickt, wenn man zufällig gegen ihr Netz stößt, dann fängt sie nämlich mit zittern an. Sie versucht damit den Räuber schwindelig zu machen, indem sie ihre Konturen vor dessen Augen verschwimmen lässt, damit sie nicht gefressen wird. Ihr großes Netz fällt auch auf, wenn es verlassen ist und sich Staub nach einiger Zeit darauf festsetzt. 
Die Grosse Zitterspinne ist ein sehr nützlicher Mitbewohner, da sie lästige Stechmücken und Fliegen frisst und so dazu beiträgt, dass wir ruhiger schlafen können. 

Kannibalismus hilft bei Hungersnot

Eine Überbevölkerung im Haus droht kaum, denn wenn zu viele Spinnen an einem Ort herumturnen, fressen sie gelegentlich ihre eigenen Artgenossen.
Die Zitterspinne kann 3 Jahre alt werden. Sie ist nur 1 cm groß, ihre Beine können aber bis 5 cm lang werden. Wegen ihres Aussehens wird sie oft mit einem Weberknecht verwechselt. Weberknechte flechten allerdings keine Netze und sind eher im Garten anzutreffen. Sie ist, wie der Weberknecht, für den Menschen völlig harmlos.
Zum Jagen flechtet sie sogenannte Schraubfäden in ihr Netz mit ein. Wenn ein Insekt einen Schraubfaden mit den Beinen berührt, schlingt dieser sich wie eine Falle um die Beine des Insekts herum. Die Spinne rennt dann zu ihrer Beute und wickelt sie mit Spinnfäden ein. Danach kann sie in Ruhe zubeißen und aussaugen. 
Die weibliche Zitterspinne füllt nach der Paarung rund 20 Eier in einen hauchdünnen Knäuel (Kokon), den sie aus Seide gesponnen hat und trägt es in ihren Fangarmen mit herum. Wenn die kleinen Spinnen dann schlüpfen, bleiben sie noch einige Zeit im Kokon, bis sie wenig später ihr eigenes Netz flechten müssen. 

Link: Arachnologische Gesellschaft e.V.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Da sind wir Raben doch weniger grausam: bei Verwechslungen kriegt der Freier höchstens mal ein blaues Auge
Gartenkreuzspinne 
Die Kreuzspinne baut ein Radnetz, auf dem sie oft tagelang unbeweglich auf Beute wartet. Die Kreuzspinne frisst pro Tag 3 bis 4 Fliegen. 

Was macht die Spinne wenn zu große Beute ihr Netz zerstört?

Eine Biene ist zu groß für die Kreuzspinne. Verfängt sich trotzdem eine Biene oder etwas ähnlich Grosses im Netz der Spinne, beisst sie schnell die Fäden ab, an denen die Biene sich verfangen hat, damit das Netz nicht ganz zerrissen wird. 

Wieso verfängt die Spinne sich nicht in ihrem Netz?

Weil sie ihr Netz aus klebenden und nicht klebenden Fäden herstellt und deshalb sehr gut weiss wo es klebt. Der Rahmen des Netzes und die Hauptspeichen bestehen aus nichtklebenden Fäden, die der Spinne dazu dienen, sich auf ihrem Netz zu bewegen. Die Fangspirale in der Mitte besteht aus klebenden Fäden,  die logischerweise zum Beutefang dienen.

Für ihr Netz braucht die Kreuzspinne rund 20 Meter Seidenfaden und etwa 40 Minuten Zeit. Risse werden ausgebessert, doch ist das Netz zu arg kaputt, frisst sie es auf und webt ein neues Netz. Sowas nennt man Recycling! In einem ganzen Leben baut die Kreuzspinne im Durchschnitt 1000 Netze. 

Gefährliche Freierei

Die Paarung findet im Spätsommer statt. Doch eine Braut zu finden ist für das Männchen eine sehr gefährliche Angelegenheit, denn wenn es nicht zur passenden Zeit kommt, verwechselt das Weibchen ihn mit einer Beute und frisst ihn auf! Deshalb zupft das Männchen wie ein Gitarrenspieler am Netz des Weibchens einen ganz bestimmten Rhythmus, an dem das Weibchen ihn erkennen soll. 

Nach der Paarung legt das Weibchen 50 bis 60 Eier und wickelt sie in Fäden ein. Die Mutter stirbt mit den ersten Frosttagen, ihr Nachwuchs schlüpft im Mai.
Foto R. Dupont

Wespenspinne (Foto HFN)



 
 
 
 
 
 
 

Wespenspinne 
Sie ist die schönste und auffälligste Art unseres Landes. Ihr Hinterleib ist nämlich schwarz-gelb gestreift, wie bei einer Wespe. Die Spinne wird 15 mm groß und du findest sie hierzulande vor allem in der Düdelinger Haard, sie liebt es warm. 

Die Wespenspinne baut wie die Kreuzspinne ein Radnetz. 
Unten im Netz entdeckst du ein auffälliges, zickzackförmiges Fadengewirr aus lockeren Fäden gesponnen, das sogenannte Stabiliment. Lange Zeit war die Bedeutung des Stabiliments unbekannt. Man glaubte, dass es die Funktion hätte, das Netz stabiler zu machen. Heutzutage glaubt man, dass es sich hierbei um eine Art Tarnung handelt. Die Spinne sitzt meist auf diesem Stabiliment. Wenn Gefahr droht, bringt sich die Spinne mit ihrem Netz in Schwingung und lässt sich, wenn die Gefahr anhält, aus dem Netz ins Gras runterfallen, wo sie sich dann versteckt. Zudem reflektieren die Zickzackbänder die Sonne und machen das Netz für Insekten unsichtbar, so dass sie ahnungslos ins Netz fliegen.

Ihr walnussgroßes Eikokon mit 300-400 Eiern befestigt das Weibchen an einem Grashalm. 99,5 % der Eier entwickeln sich nicht zu kleinen Spinnen, so dass nur ein bis zwei Spinnen aus einem Eikokon das Erwachsenenalter erreichen und selber Eier legen können. 

Klimaeinfluss auf Verbreitung

Vor 50 Jahren fand man die Wespenspinne nur am Mittelmeer und ansonsten nur in wärmeren Regionen. Heute begegnet man ihr auch hierzulande und sogar in Norddeutschland, was darauf hinweist, dass das Klima allgemein immer wärmer wird. 


Wolfsspinne 
Der Wolfspinne begegnet man häufig im Garten. Sie baut kein Netz, sondern fängt ihre Beute im Laufschritt. Sie ist ein echter Sprinter unter den Spinnen: 90 cm in 3 Sekunden, das macht hochgerechnet 1,08 km in der Stunde.  Die Wolfsspinnen sind sehr gut getarnt: sie verschmelzen mit ihrer Umgebung. Die Weibchen allerdings erkennt man gut, da sie öfters ein weißes Gebilde am Hinterleibende tragen. Dieses weiße Gebilde ähnelt eigentlich einem Tischtennisball, aber es ist ein Eikokon, in dem das Weibchen die Eier mit sich trägt. Wenn die jungen Spinnen aus den Eiern schlüpfen, werden sie von der Mutter auf den Rücken genommen und noch eine Woche lang durch die Gegend kutschiert. 

Zu der großen Familie der Wolfsspinnen gehört auch die Tarantel, die es auf der ganzen Welt gibt, doch auch deren Biss ist nicht gefährlich für Menschen, nur ein wenig schmerzhaft. 

 

 
 

Grosse Schwarze Klospinne
(Aragna kloensis)
ungefährlich, frisst nur After-Shave; durch das Kribbeln kriegt man höchstens einen Lachanfall
Wasserspinne 
Die Wasserspinne ist die einzige Spinne, die unter Wasser lebt. Sie ist 8 bis 15 mm lang, braun-grau gefärbt und was erstaunlich ist, ihre Bauchseite und ihr Hinterleib sind unter Wasser von einer deutlich sichtbaren Lufthülle überzogen. Wie alle anderen Spinnen auch, ernährt sich diese Spinne, paart sich, legt Eier, zieht ihre Jungen auf, allerdings tut sie dies alles unter Wasser in ihrer luftgefüllten Taucherglocke. 
Diese Taucherglocke stellt die Spinne selbst her, indem sie zwischen den Wasserpflanzen ein waagerechtes Netz webt und dann von der Wasseroberfläche große Luftblasen mit herunternimmt, indem sie mit gekreuzten Hinterbeinen die Oberfläche des Wassers durchstößt und dann blitzschnell abtaucht. Unter dem Gespinst im Wasser öffnet sie die Beine, und die freigelassene Luftblase bleibt unter dem Netz hängen! Indem die Spinne diesen Vorgang einige Male wiederholt, baut sie sich eine geräumige, trockene Wohnkammer aus Luft unter ihrem Netz. Die Wasserspinne fängt Wasserinsekten und Wasserasseln, die sie mit in ihren Wohnraum zerrt und dort frisst. Für ihre Brut baut die Spinne eine hohe Luftblase mit zwei Kammern. In der oberen Kammer werden einige Eikokons gelegt, in der unteren wohnt das Weibchen und erneuert von Zeit zu Zeit den Luftvorrat. 
Die Wasserspinne lebt in pflanzenreichen, sauberen Gewässern. Mit der Verschmutzung der Gewässer wird sie immer seltener.
Link: Arachnologische Gesellschaft e.V.

Link: ARACHNOPHILIA.DE
Cool: Ein junger Luxemburger, Sven, hat eine eigene Homepage über exotische Vogelspinnen
Eine Vogelspinne in Luxemburg?
Ja – aber nicht DIE große Vogelspinne, die wir alle vom Fernsehen kennen, sondern ihre kleine Schwester lebt hier im Land auf Trockenrasen im Osten des Landes.
Diese Vogelspinne trägt den Namen Tapezierspinne (Atypus piceus) und lebt am liebsten auf warmen Wiesen mit sandigem Boden und sie sind vom Aussterben bedroht. Die Tapezierspinne gräbt 15 bis 80 cm tiefe Fangschläuche in die Erde und kleidet sie mit Seide aus. Die Spinne wartet nun in der Röhre bis Beutetiere drüberkrabbeln und beisst dann blitzschnell zu. Die Fangschläuche sind außerordentlich gut getarnt und nur schwer zu entdecken. Die Spinnen haben vor ihrem Fangschlauch immer ein Häufchen frischen Sand aufgeschüttet, der ein bisschen heller ist als der Rest des Bodens rund herum. Vielleicht wirst du ja einmal fündig, wenn du entlang eines Weges auf einer sonnigen Wiese die Augen aufhältst.
 
Tapezierspinne (Foto HFN)
Anfang 1 . 2 . 3 . 4 . 5 . 6 . 7 nächste Seite
Wander-
falter
Flussperl-
muschel
Waldkatze Federvolk
auf Reise
Wasser
in Not
Insekten-
killer
fliegende
Baumeister
Affe sein
ist schwer
     
L N V L , Kräizhaff, route de Luxembourg, L-1899 KOCKELSCHEUER
Tel. 29 04 04 - Fax. 29 05 04 - Email: secretary@luxnatur.lu - Web: http://www.luxnatur.lu
Wir über uns