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Unterhalt der stiftungseigenen Naturschutzflächen | |
Naturschutzflächen
können nur mit Hilfe extensiver Pflegemaßnahmen erhalten bleiben.
Die Kosten für die Pflege und den Unterhalt der stiftungseigenen Naturschutzflächen
beläuft sich für das Jahr 2001 auf insgesamt 83.450,13 Euro.
Der Luxemburger Staat subventioniert die Pflegemaßnahmen. Die Schwerpunkte
der Arbeiten im Jahr 2001 waren:
Seit Jahren wird der Großteil der Unterhaltsarbeiten der stiftungseigenen Flächen durch die Mitarbeiter des Sozialprojektes Naturaarbechten (Les Foyers et Services de l'Entr'aide) ausgeführt. Zudem helfen Freiwillige der Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga-Sektionen unentgeltlich in ihrer Freizeit. |
Schafbeweidung einer Feuchtwiese
bei Cornelysmillen
Ein Weideschutz bei Obstbäumen verhindert Verbissschäden |
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Naturschutz in den Gemeinden | |
Das Motto der
Stiftung Hëllef fir d'Natur heißt Praktischer Naturschutz. Am
deutlichsten erkennbar ist das an den Projekten zur Umsetzung der Biotopkartierungen
bzw. des Grünflächenplans (plan vert) auf kommunaler Ebene. Im
Jahr 2001 kooperierten 27 Luxemburger Gemeinden mit der Stiftung. Die Aktivitäten
werden zu 50% vom Umweltministerium bezuschusst. Gemeinden fehlt es in
der Regel an Know-how und vor allem an Zeit, sich um Naturschutzarbeiten
zu kümmern. Daher profitieren sie von der Zusammenarbeit mit der Stiftung.
Eine Reihe wichtiger Arbeiten konnten 2001 durchgeführt werden. Die
Stiftung beauftragt für die Ausführung der Pflegepläne meist
Arbeitsloseninitiativen wie „Forum pour l'emploi“ und „Naturaarbechten“
aus Ettelbrück. Viele Maßnahmen werden öffentlichkeitsnah
gestaltet, so dass auch ein wichtiger Sensibilisierungseffekt der ortsansässigen
Bevölkerung erzielt wird. Eine Übersicht aller beteiligten Gemeinden
ist im Folgenden abgebildet.
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Hecken- a
Baamkadaster
Hecken und Bäume sind wichtige Bestandteile unserer Landschaft, für deren Erhalt sich die Stiftung Hëllef fir d'Natur seit Jahrzehnten einsetzt. Aus diesem Grund wurde eine spezielle Datenbank eingerichtet, mit deren Hilfe die Pflege dieser Landschaftselemente zentral gesteuert und organisiert werden kann. Das Umweltministerium, das diese Arbeit finanziert, hat sich zum Ziel gesetzt, landesweit alle Hecken und Bäume zu erfassen. Bevor das Programm angewendet werden kann, müssen umfangreiche Kartierarbeiten sowie Katasterrecherchen durchgeführt werden. In insgesamt acht Gemeinden hat die Stiftung Hëllef fir d'Natur dies auf Sektionsebene im Jahr 2001 durchgeführt. |
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Kleingewässerausstellung
SIAS
Eine Ausstellung zum Thema Kleingewässer ist Ende 2001 fertiggestellt worden. Auf insgesamt 12 Schautafeln werden mit eindrucksvollen Bildern und Texten die Tiere und Pflanzen der Stillgewässer beschrieben, sowie deren Anpassungen und Überlebensstrategien erklärt. |
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Vianden -
um eine Sehenswürdigkeit reicher
Nachdem das Tourismussyndikat und die Gemeinde bereits Mitte des Jahres 2000 die Stiftung Hëllef fir d'Natur mit der Erstellung eines Lehrpfades beauftragt hatte, wird im Laufe des Jahres 2002 die Einweihung des Botanik- und Kulturlandschaftspfades Vianden stattfinden. Die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Stellen, dem Tourismussyndikat und den Veiner Geschichtsfrënn, sowie das große Interesse bei der Bevölkerung erleichterten die Realisierung des Lehrpfades wesentlich. Zielpublikum des Pfades sind sowohl die zahlreichen Besucher, die jedes Jahr nach Vianden strömen, als auch die Viandener Bevölkerung. Der Pfad ist als Rundweg angelegt und besteht derzeit aus insgesamt 8 Schautafeln. Dem Besucher wird Wissenswertes über alte Landnutzungsformen (Weinbau, Obstbau…) in und um Vianden vermittelt. Neben den rein kulturhistorischen Informationen kann sich der Besucher auch ein Bild über die Tier- und Pflanzenwelt an den einzelnen Stationen machen. Darüber hinaus wird dem Betrachter die enge Verflechtung pflanzlicher und tierischer Artenvielfalt mit der ehemaligen extensiven landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen vor Augen geführt. |
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In Eilerei, einem Privatgrundstück in der Gemeinde Contern, wurde ein Wiesenweiher angelegt. Hierzu wurde der ehemalige Stauteich aufgebrochen und eingezäunt. Jedes Jahr im Spätsommer werden die angrenzenden Flächen beweidet, damit Gehölze wie Weiden und Erlen nicht aufkommen können. An einem stiftungseigenen Weiher in Eilents Gewan der Gemeinde Schuttrange wurden größere Pflegemaßnahmen durchgeführt. Die von Bisamratten durchlöcherten Ufer wurden flacher gestaltet und daneben ein neues Gewässer ausgebaggert. Die Stiftung Hëllef fir d'Natur bedankt sich bei Bauer Mangen Jos für die Bereitstellung eines Grundstückes. |
Seit 1982 hat die Stiftung Hëllef fir d'Natur mehr als 150 neue Teiche und Weiher angelegt |
Naturlehrpfad Cornelysmillen
Am 10. Mai 2001 lud die Gemeinde Troisvierges zur offiziellen Einweihungsfeier des Naturlehrpfades CornelysMillen ein. Zu den Ehrengästen zählten Umweltminister Charles Goerens und Tourismusminister Fernand Boden. Mit fleißiger Unterstützung der Lëtzebuerger Natur a Vulleschutzliga (Sektion Kanton Clervaux) und dank finanzieller Mittel durch das Leader II Programm konnte der Lehrpfad realisiert werden. Kofinanziert wurde die Arbeit durch das Umwelt- und Tourismusministerium. Der 8,5 km lange Weg führt durch das Naturschutzgebiet. Neben dem Schwerpunkt „Feuchtgebiet“ liefert der Naturlehrpfad mit den Themen „Wald“ und „Obstwiese“ Wissenswertes über unsere Kulturlandschaft. Es besteht die Anreisemöglichkeit per Zug, denn der Weg beginnt und endet am Bahnhof von Troisvierges. Unterwegs vermitteln zweisprachige Informationstafeln (deutsch-französisch) einen interessanten Einblick in die bedrohten Lebensräume. Außerdem ermöglicht ein Beobachtungsstand das ungestörte Betrachten der Vögel an den Weihern von Cornelys Millen, und ein Holzsteg bringt den Besucher nahe an die Vegetation einer Feuchtwiese. Eine viersprachige Begleitbroschüre (deutsch-französisch, niederländisch-englisch) liefert Zusatzinformationen zu den verschiedenen Themen. |
Holzbrücke über der Woltz, das prägende Fliessgewässer des Feuchtgebietes Cornelys Millen |
Nationale Projekte und Kampagnen | |||||||||||||||
Der Tag
des Baumes 2001
Zum Tag des Baumes führt die Stiftung Hëllef fir d'Natur jährlich ein Pflanzprojekt durch, das durch Baumpatenschaften unterstützt wird. Im Jahr 2001 handelte es sich um die Anpflanzung eines Laubwaldes von 91,60 Ar in Wincrange. Für eine gelungene Veranstaltung sorgten die Eltereverenigung Wincrange, die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga (Sektion Clerf), Naturaarbechten, das Haus vun der Natur, Eaux et Forêts sowie Bürgermeisterin Durdu. Den Auftakt der Anpflanzung machten die Schüler der 6. Primärschulklasse aus Wincrange. Auf der stiftungseigenen Parzelle Im Gemenz pflanzten sie Hecken und Laubbäume und legten somit den breiten Waldrand als Schutzmantel um den später gepflanzten Laubmischwald an. Die Pflanzaktion wurde finanziell auch vom Lions Club Glasburen unterstützt. |
Das maschinelle Bohren der Pflanzlöcher erleichtert die Arbeit beim Pflanzen der Heckensträucher |
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Untersuchungen zu den
beiden letzten Vorkommen der Kreuzkröte (Bufo calamita) in Luxemburg
Im Frühjahr 2001 erhielt die Stiftung Hëllef fir d'Natur und das Umweltplanungsbüro Ecotop von der Naturschutzabteilung der Forstverwaltung den Auftrag, die beiden letzten bekannten Kreuzkrötenpopulationen in Luxemburg hinsichtlich ihrer Populationsgröße und ihres Fortpflanzungserfolges zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden zur Hauptlaichzeit, Anfang Mai bis Ende Juli, die rufenden Männchen an den potentiellen Fortpflanzungsgewässern in den Steinbrüchen gezählt. Zusätzlich wurde nach der Laichablage die Anzahl der Laichschnüre ermittelt. Aus den Untersuchungsergebnissen wird ersichtlich, dass die Kreuzkröte sich erfolgreich vermehrt, wenn im Steinbruch noch ein Ausbau erfolgt und dadurch ständig neue Tümpel entstehen. Ungestörte Gewässer jedoch werden von Pflanzen und anderen Amphibienarten besiedelt und werden somit nicht mehr zum Laichen von der Kreuzkröte aufgesucht. Die Kreuzkröten weichen zur Fortpflanzung sogar in Wasserflächen in Fahrspuren aus, wo der Laich dann allerdings austrocknet. Noch um 1870 (de la Fontaine) wurde die Kreuzkröte in Luxemburg als häufig verbreitet eingestuft. Sie kam im Bereich der Heideflächen des Öslings und in den Aubereichen von Sauer und Mosel vor. Seit Ende des 20. Jahrhunderts ist die Art nur noch auf Steinbrüche beschränkt. |
Den Tag verbringt die Kreuzkröte unter Steinen oder vergräbt sich im Sand Die Kreuzkröte legt ihre Laichschnüre ins flache Wasser |
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Biodiversitätsverträge
auf landwirtschaftlichen Flächen
Im Rahmen der Umsetzung der europäischen Habitat- und Vogelschutzdirektive leitet der Naturschutzdienst der Forstverwaltung für das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium ein Programm zum Schutz und Erhalt bedrohter Lebensräume sowie Tier- und Pflanzenarten. Über dieses Biodiversitätsprogramm werden verschiedene extensive und traditionelle Nutzungen von landwirtschaftlichen Flächen, auf denen bestimmte Pflanzen und/oder Tiere vorkommen, finanziell gefördert. In einem einjährigen Bewirtschaftungsvertrag zwischen dem Landwirtschaftsministerium und dem Bewirtschafter werden die speziellen Bewirtschaftungsbedingungen und die Ertragsausfallsentschädigungen festgelegt. Im Auftrag des Naturschutzdienstes konnte die Stiftung seit 1998 landesweit über 433 ha an schützenswerten Flächen nach Kontaktaufnahme mit 103 Bewirtschaftern unter Vertrag stellen. |
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Das Kolteschlach - ein
Weinbauareal von großem Wert
Das Kolteschlach gehört noch zu den Weinbauarealen an der Mosel, die ein hohes Maß an Strukturvielfalt aufzeigen. Zahlreiche Terrassen und Trockenmauern ermöglichten es, die Steilhänge im Kolteschlach weinbaulich zu nutzen. Im Verbund mit vereinzelt vorkommenden Hecken, Sträuchern und Feldgehölzen sowie extensiv genutzten Böschungsbereichen, entstand in jahrhundertelanger weinbaulicher Nutzung im Kolteschlach ein harmonisches Landschaftsbild mit hohem ästhetischen als auch ökologischen Wert. Gefährdung des Gebietes Nutzungsaufgabe als auch groß angelegte Umstrukturierungen gefährden das Kolteschlach in seinem Fortbestand. Der Erhalt der ökologisch und landschaftsästhetisch bedeutsamen Strukturen ist bei allen in Zukunft stattfindenden Eingriffen anzustreben. Dabei ist es durchaus möglich, eine Verbesserung der Bewirtschaftungsbedingungen zu erzielen ohne dabei den einzigartigen Charakter des Gebietes zu zerstören. Die Stiftung Hëllef fir d'Natur wurde vom Naturschutzdienst der Forstverwaltung beauftragt, alle ökologisch bedeutenden Elemente und Strukturen zu erheben. Die erhobenen Daten wurden in einer Karte zusammengetragen und geben einen Überblick über die Bedeutung des Gebietes. |
Weinbau und Ökologie in Einklang Das Kolteschlach |
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Schafbeweidung auf dem
Halbtrockenrasen bei Junglinster
In Weimericht werden brachliegende Halbtrockenrasen seit 1995 wieder beweidet. Als Weidetiere werden Schafe der Landschafrasse Drenthe Heideschafe in flexibler Koppelhaltung mit Umtrieb eingesetzt. Schmit Jean-Marie (Godbrange) der Sektion Junglinster der „Lëtzebuerger Natur- a Vulleschtuzliga“ ist Schäfer und Betreuer der 45 Mutterschafe. Die Vegetation wird jährlich vor dem Beginn des Weideganges flächengenau aufgenommen. Dabei werden alle angetroffenen Gefäßpflanzen erfasst und ihre jeweilige Bodenbedeckung nach einer Prozentskala notiert. Die Ergebnisse lassen zwischen der Vegetationsentwicklung in den beweideten und den brachliegenden Flächenteilen kaum Unterschiede erkennen. Es erscheint daher notwendig, jährlich gezielte Entbuschungen zur Eindämmung der Schlehenausbreitung durchzuführen und die Beweidungstermine und –zeiträume zu verschieben (nach Annette Steinbach). |
Die Drenthe Heideschafe |
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Renaturierte Alzette
im Schifflinger Brill
Nach Abschluss der Renaturierungsarbeiten an der Alzette gilt es die Entwicklung der neuen Ufervegetation zu dokumentieren. Zu diesem Zweck wurden in regelmäßigen Zeitabständen Fotos bestimmter Uferbereiche gemacht und Pflanzenlisten erstellt. Die anfangs noch kahlen und vegetationslosen Ufer, Inseln und Flachwasserbereiche wurden in wenigen Monaten von einer üppigen und artenreichen Pioniervegetation besiedelt. Die typischen Vertreter der Wasserpfeffer-Zweizahnflure begrünten die nährstoffreichen Schlammböden. Zu bedauern ist die Verschmutzung der Ufer mit angeschwemmten Abfällen und die periodisch auftretende Verschmutzung der Alzette mit Industrieabwässer. In puncto Gewässerqualität ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. |
Mittlerweile stockt eine artenreiche Pioniervegetation an den Ufern des umgestalteten Flusslaufes der Alzette |
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Naturschutzgebiet "Am
Pudel" bei Esch-Alzette
Die Stiftung Hëllef fir d'Natur wurde mit der Erstellung der Studie zur Ausweisung des Naturschutzgebietes Am Pudel beauftragt. Das Gebiet, auch noch Klenge Brill genannt, ist nur durch den Eisenbahndamm der ARBED vom Schifflinger Brill getrennt und gehört auch zur Vogelschutzzone, welche im Rahmen der europäischen Vogelschutzdirektive ausgewiesen wurde. Das ehemalige Feuchtgebiet ist 13,7 ha groß und ist zu einem großen Teil vor Jahren trockengelegt worden. Großseggen, Schwertlilien, Rohrkolben und sonstige Pflanzen der Röhrichte sind nur kleinflächig anzutreffen. Große Bereiche haben sich zu ruderalen Feuchtbrachen oder Gebüschen entwickelt. Die Wiederherstellung der Verbindung zwischen den beiden Brill's sowie die Umleitung der Alzette durch dieses Gebiet werden zur ökologischen Aufwertung der gesamten Feuchtzone beitragen. Die Arbeiten werden ebenfalls im Rahmen des „Europäischen LIFE-Naturprojektes – Alzette“ durchgeführt und haben bereits im Herbst 2001 mit dem Abbau eines Teiles der Schlackenhalde begonnen. |
Blick auf das Feuchtgebiet "Am Pudel" aus dem Jahr 1968 |
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Naturschutzgebiet "Mandelbaach"
Das „Dossier de classement“ zur Ausweisung des Naturschutzgebietes wird von der Stiftung Hëllef fir d'Natur im Auftrag des Umweltministeriums ausgearbeitet. Das enge Tal der Mandelbaach ist mit seinen zahlreichen Quellen, von denen mehrere das Trinkwassernetz speisen, seinen kleinen Auwaldrelikten auf staunassen Böden, seinen offenen und stark verlandeten (Neimillen) Teichen etwas ganz Besonderes. Die Mandelbaach fließt inmitten eines großen Waldmassivs nahe der Ortschaft Hollenfels. Im Frühjahr und Sommer 2001 wurden die Vegetationstypen der Wälder sowie der Bach-, Auen- und Quellbereiche erfasst. Zahlreiche seltene Gefäßpflanzen, Moose, Farne, Amphibien u.a. kommen in diesem 700 ha großen Gebiet vor. |
Durch die hydrologischen Gegebenheiten geprägt: seltene Vegetationstypen an der Mandelbaach |
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Schilfbestände
in Luxemburg
Im Auftrag des Naturhistorischen Museums erstellt die Stiftung Hëllef fir d'Natur das Inventar der Schilfbestände Luxemburgs. Insgesamt wurden 170 Standorte erfasst, der Gemeinde nach geordnet und auf einer Karte im Maßstab 1:5000 abgegrenzt. Eine umfangreiche Fotosammlung, eine Auflistung der betroffenen Katasterparzellen und deren Besitzer dokumentieren die Kurzbeschreibung. Die Studie gilt als Grundlage zur Schutzkampagne dieser seltenen Lebensräume. Die Stiftung Hëllef fir d'Natur will sich verstärkt für den Erhalt und die Pflege der Röhrichte einsetzen und einzelne Flächen durch Ankauf absichern. |
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Naturschutzgebiet Lannebur
Zu dem potentiellen Naturschutzgebiet Lannebur in der Gemeinde Weiler la Tour und Frisange erstellt die Stiftung Hëllef fir d´Natur zurzeit ein Ausweisungsdossier. Das 0,75 km2 umfassende Gebiet stellt ein wichtiges Feuchtgebiet für die Überwinterung von Saatgänsen und für den Vogeldurchzug dar. Neben den nationalen Belangen befindet das Gebiet sich auch in einer Habitat-Zone, womit dieses Gebiet seinen Beitrag zum europäischen Naturschutz beiträgt. |
Hier überwintern Wildgänse und Kraniche. Dabei ist Ruhe entscheidend für das Feuchtgebiet |
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Naturschutzgebiet Bongert
Altenhoven
Der Bongert Altenhoven in Bettemburg ist mit über 12 ha der größte zusammenhängende Bongert Luxemburgs. Mit seinen über 1.300 zum Teil über 100 Jahre alten Obstbäumen stellt er ein Eldorado für die Flora und Fauna in dieser ansonsten ostbaumarmen Gegend dar. So konnten z.B. 69 verschiedene Vogelarten im Bongert nachgewiesen werden, davon 19 Rote-Liste-Arten. Die Stiftung Hëllef fir d'Natur hat 1993 einen Auftrag vom Umweltministerium bekommen, die Pflege und Bewirtschaftung des Bongerts Altenhoven zu überwachen. Mittlerweile sind ca. 500 neue Bäume und 70 verschiedene Sorten gepflanzt, Bäume geschnitten und Pflegearbeiten durchgeführt worden. Die Beweidung erfolgt durch Limousin-Rinder vom demeter-Hof Meyers Guy u. Sylvie von Wandhaff. Der Bongert ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Stiftung Hëllef fir d'Natur hat in Zusammenarbeit mit der lokalen LNVL-Sektion Bettembourg-Monnerich und der Naturschutzverwaltung Süden einen 5-Jahres-Pflegeplan erarbeitet, von dem die ersten Arbeiten dieses Frühjahr durchgeführt wurden. Dabei stehen Baum- und Heckenschnitt, Entbuschung, Neupflanzungen, Zaunerneuerung sowie die Anlage eines größeren Erlebnispfades (Ökologie, Nutzung, Sorten, usw.) im Vordergrund. |
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Naturschutz
im Syrtal - Biologische Station SIAS
Unter der Führung des SIAS wird im Westen Luxemburgs die 2. biologische Station eingerichtet. Weitere sind im Ourtal und im Naturpark Uewersauer geplant. Die Aufgaben einer biologischen Station liegen im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzes, der sowohl wissenschaftliche, planerische als auch praktische Arbeiten umfasst. Diese Arbeiten sind in der Konvention zwischen dem Umweltministerium und dem SIAS genau aufgeführt. Es sind sowohl Leistungen für die Mitgliedsgemeinden selber als auch für das Umweltministerium zu erbringen. Das SIAS führt seit 10 Jahren Arbeiten im Bereich des Naturschutzes durch, nachdem es seine Aufgaben durch eine Statutenänderung 1989 erweitert hat. Der Aufgabenbereich erstreckt sich auf die Gemeinden Schuttrange, Niederanven, Sandweiler, Contern als 4 Sias-Gemeinden sowie auf die Gemeinde Weiler-la-Tour, die schon länger über die Nutzung der Kläranlage für die Ortschaft Syren mit dem Sias verbunden ist. |
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Im Mittelpunkt standen bisher
die Erhaltung der landschaftsprägenden Bongerten.
Pflege von Hecken und
Bäumen
Schutz der Kleingewässer
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Aufgaben einer biologischen Station |
EU-geförderte
Projekte
Natur und Umweltschutz kann nicht an der Landesgrenze stoppen. Daher beteiligt sich die Stiftung Hëllef fir d'Natur an internationalen, grenzüberschreitenden Projekten. Europa hat auch in diesem Sektor viele Schranken geöffnet. EU-Projekte sind kein Prestige, sondern ermöglichen eine sinnvolle Zusammenarbeit mit anderen Partnern des Naturschutzes. |
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Life-Naturprojekt:
Renaturierung
der Alzette
Im Jahre 1999 hat die Stiftung Hëllef fir d'Natur ein Projekt bei der Europäischen Kommission eingereicht, um finanzielle Hilfe im Rahmen von LIFENatur zu erhalten. Das Projekt wurde in enger Partnerschaft und mit der Unterstützung der zuständigen Behörden des Umwelt- (Naturschutzdienst), Innen- (Wasserwirtschaftsamt) und Landwirtschaftsministeriums, sowie der betroffenen Gemeinden (Schifflange, Mondercange, Bettembourg, Roeser, Hesperange) ausgearbeitet. Gegenstand des eingereichten Projektes ist die ökologische Aufwertung des Alzettetales zwischen Schifflange und Hesperange. Das gesamte Gebiet (ca. 1000 ha) wurde 1999 als Vogelschutzzone im Rahmen der europäischen Vogelschutzdirektive ausgewiesen. Die Renaturierung der Alzette verfolgt mehrere Ziele: Steigerung des natürlichen Rückhaltevermögens und infolge dessen eine Abschwächung der Hochwasserspitzen, Verbesserung des Selbstreinigungsvermögens durch Vergrößerung der überströmten Flächen und schlussendlich Wiederherstellung der natürlichen Strukturvielfalt der Flusslandschaft. Ähnlich wie es bereits im Schifflinger Brill im Jahr 2000 realisiert wurde, soll das geradlinige, U-förmige und 2-3 m tiefe Bachbett der Alzette in einen sehr flachen, breiten und mäandrierenden Lauf umgestaltet werden. Die Arbeiten bestehen vor allem aus Terrassierungsmaßnahmen: Verbreiterung des Bachbettes (Abflussquerschnitt) durch Abflachung der Ufer und Erhöhung der Flusssohle. Die erwünschten Ziele können nur in Verbindung mit einer angepassten landwirtschaftlichen Nutzung der Feuchtzonen in und entlang des neuen Winterbettes der Alzette erreicht werden. Insofern trockene Mähweiden und -wiesen in Feuchtwiesen umgewandelt werden, müssen die neuen Nutzungsmöglichkeiten mit interessierten Landwirten besprochen und ausgewählt werden. In diesem Sinne wurde für das Projekt Roeserbann, ähnlich wie für das Projekt Dumontshaff, eine landwirtschaftliche Studie durchgeführt, um die Landwirte über die Ziele, Maßnahmen und Auswirkungen zu informieren. Dabei sind auch die Zukunftsperspektiven der Betriebe berücksichtigt worden. Die Flächen der Feuchtzone beidseitig der Alzette sollen in öffentlicher Hand sein. Hierfür haben sich die Gemeinden engagiert, einen Teil der Flächen zu kaufen und der „Office National du Remembrement“ (ONR) wurde beauftragt, weitere Parzellen zu erwerben. Im Rahmen eines Neuverteilungsverfahren wird der ONR diese Flächen um das neue Bachbett der Alzette verteilen. Im Jahr 2001 konnte die Gemeinde Roeser 18,8 ha für das Projekt Roeserbann erwerben. Eine gute Wasserqualität der Alzette ist entscheidend für den Erfolg des gesamten Projektes. Obwohl durch den Ausbau der Kläranlagen in Schifflange und in Bettembourg sowie der Inbetriebnahme einer neuen Kläranlage in Frankreich eine Verbesserung zu erwarten ist, sind weitere Maßnahmen zu ergreifen, um den Zustand einzelner Zuflüsse der Alzette zu verbessern und um Belastungen durch Industrieabwässer zu vermeiden. Hochwasser gefährdet die Bewohner entlang der Alzette. Das Life-Projekt soll Hochwasserspitzen abschwächen, kurzum ein Projekt für Mensch und natur |
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Grenzüberschreitende
Förderung der Obstbaukultur durch Verarbeitung
und Vermarktung
Im
Rahmen des Europäischen INTERREG-II-Programmes der EU wurde in einem
2-jährigen Projekt der Stiftung Hëllef fir d'Natur und der beiden
Naturschutzverbände NABU Saarland und Rheinland-Pfalz zusammen die
Situation der Bongerten in Luxemburg sowie im Grenzraum Bitburg-Prüm,
Trier, Trier-Land und Merzig-Wadern näher betrachtet. Ziel dieses
von der Europäischen Union geförderten Projektes war es, diese
bestehenden Vermarktungsansätze im Streuobstbau zu erfassen und Konzepte
für eine Ausweitung wirtschaftlicher Aktivitäten zu erstellen.
Nach dem Motto „Pflege durch Nutzung“ sollten die ökonomischen und
ökologischen Potentiale des Kulturbiotopes „Streuobstwiese“ miteinander
in Einklang gebracht werden. Dazu wurden zunächst umfangreiche Bestandserfassungen
und Befragungen (Keltereien, Gastronomie, Kantinen, Handel, Verbraucher,
Streuobstbewirtschafter, Landwirte, Tourismus) durchgeführt. Diese
wurden ausgewertet und kombiniert mit betriebswirtschaftlichen Aspekten
des Streuobstbaus zu einem Förderkonzept für die Vermarktung
von Streuobstprodukten verarbeitet. Begleitet wurde das Projekt von umfangreicher
Öffentlichkeitsarbeit diesseits und jenseits der Grenze. Es wurde
eine umfangreiche Dokumentation erstellt, welche bei der Stiftung Hëllef
fir d'Natur erhältlich ist.
Förderung des Hochstammobstbaus in Osteuropa |
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Biodiversität und
neue Strukturen in der Verarbeitung und Vermarktung in den Weissen Karpaten/Tschechien
Seit mehr als 5 Jahren ist die Stiftung Hëllef fir d'Natur aktiv im Osten der Tschechischen Republik, um den Hochstammobstbau in der Region zu fördern. Dieses Projekt wird von dem luxemburgischen Außen- und Umweltministerium finanziell gefördert. Das Projekt umfasst die Erhaltung und Neupflanzung von Bongerten, die Vermehrung von alten Obstsorten in Baumschulen, die Wiederbelebung alter landwirtschaftlicher Traditionen im Zusammenhang mit der regionalen Vermarktung von Obst und Obstprodukten, den Aufbau von neuen Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Zu diesem Zweck wurde der Verein „Traditionen der Weißen Karpaten“ stark in diese Aufgaben mit eingebunden. In diesem Projekt arbeiten Pomologen, Bauern, Verarbeiter, örtliche Verwaltung und Konsumenten zusammen. Ziel ist vor allem die Erhaltung der Kulturlandschaft bei gleichzeitiger Förderung von regionalen Arbeitsplätzen. Ein sehr wichtiges Projekt wurde in Hostetin mit der Einrichtung einer Mosterei realisiert, in der bisher in zwei Saisons gearbeitet wurde. Daneben wurde eine alte, traditionelle Obst-Dörrkammer restauriert, die von der Dorfbevölkerung intensiv genutzt wird. Raymond Aendekerk von der Stiftung Hëllef fir d'Natur wird dieses Projekt noch die nächsten 2 Jahre betreuen. |
Die restaurierte Dörrkammer zur Verarbeitung des Obstes |
Beratung und Erfahrungsaustausch
in Rumänien
Im Rahmen eines Projektes, welches von der EBL (Ëmweltberodung Lëtzebuerg) in Rumänien im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz durchgeführt wird, verweilte unser Mitarbeiter Raymond Aendekerk einige Tage am Ostrand der rumänischen Karpaten zwecks Beratungen im Bereich des Hochstammobstbaus. Im Mittelpunkt stand das Dorf Taratu mit 300 Einwohnern, das weder Strom, Telefon noch eine befestigte Zufahrtsstraße hat. Eine Gruppe aus dieser Gemeinde hat das Projekt in Tschechien besucht, um von diesen Erfahrungen zu lernen. Bevor aber an eine Streuobstvermarktung gedacht werden kann, bedarf es verbesserter Infrastrukturen. |
Blühende Landschaft im Frühjahr in Rumänien |
Verschiedenes | |
Obstbaumschnittkurse der Stiftung Hëllef fir d’Natur |
Spenden zu einzelnen Projekten
Die Stiftung Hëllef fir d'Natur ruft im Rahmen ganz konkreter Projekte zu Spenden auf. Diese Gelder werden dann speziell für diese Arbeiten verwendet.