European Birdwatch Day 2004
Eine Aktion der Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga und ihrer Centrale Ornithologique, in Partnerschaft mit der weltweiten Vogelschutzorganisation BirdLife International.

Birdwatch Day – Das Programm

Samstag, den 2. und Sonntag, den 3. Oktober 2004 von 14h30 bis 17h30

Vogelbeobachtung im Naturschutzgebiet Haff Réimech
Zusammen mit den Feldornithologen der LNVL auf Vogelbeobachtungstour durch das Naturschutzgebiet Haff Remich. Die ehemaligen Baggerweiher bei Remerschen bieten Zugvögeln (vor allem Wasservögeln) sehr gute Rastgelegenheiten. Vor allem am Nachmittag sind die Nomaden der Lüfte bei der Nahrungsaufnahme zu beobachten. Die Firma Carlo LECUIT bietet einen Fernglas- und Spektivtest der Marke Leica an. Eine Auswahl an Vogelbestimmungsliteratur ist am Büchertisch zu finden.

Haff Remich bei Wintringen
Treffpunkt: jeweils um 14.30 Uhr am Parkplatz beim Eingang ins Naturschutzgebiet am Ortsausgang Wintringen in Richtung Remerschen (Dauer 3 Stunden). Besuch des Naturschutzgebietes, Vogelbestimmung und Fernglastest. Org.: AG Feldornithologie

Sonntag, den 3. Oktober 2004

Am Sonntagmorgen kann man zusammen mit den Mitgliedern der "LNVL-Arbeitsgruppe Beringung" die Beringung von Vögeln live miterleben. Die Beringungsstation Iwwersyren erforscht seit Jahren die Vogelvorkommen in den Schilfgebieten des Syrtals.

Syrtal bei Münsbach
Treffpunkt: 9.00 Uhr am Parking neben dem Fußballfeld (beim Bahnhof) in Münsbach (Dauer 2 Stunden). Besuch des Naturreservates „Schlammwiss“ der Stiftung Hëllef fir d’Natur, Erkundung eines der wichtigsten Feucht- und Schilfgebiete Luxemburgs und Vogelberingung. Org.: Centrale Ornithologique, AG Beringung

Vogelzugbeobachtung bei Garnich
Treffpunkt: 9.00 Uhr Eiselbierg zwischen Garnich und Kahler, Beobachtung des Vogelzuges: Fernglas nicht vergessen. Dauer 3 Stunden. Org.: Centrale Ornithologique, AG Beringung

TIPP:
Warme Kleidung, geeignetes Schuhwerk (Gummistiefel) und Fernglas bitte nicht vergessen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Centrale Ornithologique, Tel 29 04 04 309.
 
Faszinierender Vogelzug
Jedes Jahr im Herbst und im Frühjahr passieren einige Hunderttausend Zugvögel unser Land auf ihrem Weg in die jeweiligen Überwinterungsgebiete (August bis November) bzw. in die Brutgebiete (März bis Anfang Juni). Weshalb und wohin Vögel ziehen, kann man während des European Birdwatch Day 2004 erfahren, ja sogar live miterleben: entweder bei der Vogelzugbeobachtung oder beim Beringen von Zugvögeln in einem der wichtigen Rastgebiete.

Wichtige Tankstellen ...
... sind vor allem Feuchtgebiete. Viele Zugvogelarten sind auf solche Rastgebiete angewiesen, denn ohne diese könnten sie die beschwerlichen Reisen nicht bewältigen. In diesen „Tankstellen“ tanken sie wortwörtlich Energie. Ein Beispiel: der Teichrohrsänger kann während eines einwöchigen Aufenthaltes in einem Schilfgebiet sein Gewicht durch Insektennahrung um bis zu 40 % steigern. Die Stiftung Hëllef fir d’Natur hat zusammen mit der Lëtzebuerger Natur-a Vulleschutzliga und einigen ihrer Sektionen in den letzten Jahren über 250 ha solcher Feuchtgebiete durch Ankauf gesichert.

Birdwatch Day
Der Birdwatch Day (Internationaler Tag des Vogelzuges) wurde von BirdLife International ins Leben gerufen. BirdLife ist eine internationale Vogelschutzorganisation bei der die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga die offizielle Partnerorganisation in Luxemburg ist. Der Birdwatch Day wird seit über fünfzehn Jahren organisiert, mit dem Ziel, der breiten Öffentlichkeit die Faszination des Vogelzuges näher zu bringen und über die Gefahren zu informieren, die auf Zugvögel warten. Am ersten Oktoberwochenende werden in der ganz Europa an verschiedenen Beobachtungsposten Zugvögel beobachtet.

Erforschung des Vogelzugs urch Beringung
Die Geheimnisse des Vogelzuges wurden durch die Vogelberingung aufgedeckt. Dabei werden die Vögel mit Aluringen individuell markiert. Durch eine Nummer kann bei jeder Rückmeldung des Vogels erkannt werden wo und wann der Vogel beringt wurde. So war es in den letzten 100 Jahren möglich die Zugrouten der Vögel zu erforschen. Modernere Methoden, wie z.B. der Einsatz von Satelliten und damit verbundenen Sendern auf dem Rücken der Vögel bringen aber neue Erkenntnisse und verfolgständigen unser Wissen zusehends.
 

Wenn Sie einen beringten toten Vogel finden, dann können sie dies der LNVL melden. 
Bitte die Nummer des Ringes, Fundort und Datum genau notieren.

Die Beringer der Arbeitsgruppe Beringung der LNVL beringen alljährlich zwischen 15 000 und 20 000 Vögel. Die Daten werden an das Naturkundemuseum Brüssel weitergeleitet, von wo auch die Ringe stammen.

Einige Wiederfunddaten in Luxemburg beringter Vögel

Ein Steinkauz (Athene noctua) wurde am 4.06.2003 in Nospelt beringt und am 8.10.2003 bei Courtisols (F-Marne) Opfer des Straßenverkehrs. Eine solche Distanz (133 km) ist für die sonst so standorttreuen Steinkäuze ungewöhnlich.

Ein Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) wurde am 11.08.2002 in Espoo in Finnland beringt und nur 19 Tage später in Uebersyren kontrolliert: in 19 Tagen legte er 1 686 km zurück (immerhin 88,74 Kilometer am Tag)

Eine Beutelmeise (Remiz pendulinus) legte 699 Kilometer in 15 Tagen zurück (Remerschen – Chenac/Charente-Maritime), ein weiteres Expl wurde am 26.09.2003 in Remerschen beringt und am 24.10.2003 in Erandio (Vizcaya, Spanien) von Beringern kontrolliert: Distanz 994 Kilometer. Beachtliche Leistungen für die etwa 9 gr „schweren“ Beutelmeisen.

Ein Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), der am 12.07.1999 in Remerschen beringt wurde, konnte am 9.03.2002 in Asuotiano im Ghana kontrolliert werden. Dies ist der erste Nachweis eines Teichrohrsängers aus seinem Überwinterungsgebiet. Distanz 4761 Kilometer !

Knapp 3 Monate nach seiner Beringung wurde ein Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris) im Kenya (Ngulia) kontrolliert, der am 5.08.2001 in Uebersyren beringt wurde. Dies ist die erste Rückmeldung eines in Luxemburg beringten Vogels aus Kenya: Distanz 6599 Kilometer

Beringungscamp für Jugendliche

6 jugendliche Vogelforscher entdeckten, während eines Beringungscamp der LNVL-Jugendgruppe und des Science-Club des Naturmusée die Geheimnisse des Vogelzuges. Vom 17. bis 19. August wurden im Naturschutzgebiet Haff Réimech (Baggerweiher Remerschen) insgesamt 64 Vogelarten beobachtet und immerhin 179 Vögel (20 Arten) beringt.

Die LNVL möchte sich bei der Gemeinde Remerschen für die Bereitstellung des Gergeskeller (unsere Unterkunft während des Camp) und beim Naturschutzwart des Baggerweihergebietes, Raymond Gloden, bedanken.

grus grus
Die Kraniche ziehen alljährlich in einer etwa 200 km breiten Zugschneise durch Europa: 
Luxemburg liegt mitten in dieser Zugschneise.


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