European Birdwatch Day 2002
Eine Aktion unter der Schirmherrschaft des Umweltministeriums, organisiert von der Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga, in Partnerschaft mit der Stiftung Hëllef fir d’Natur und der weltweiten Vogelschutzorganisation BirdLife International.

Birdwatch Day
Der Birdwatch Day (Internationaler Tag des Vogelzuges) wurde von BirdLife International ins Leben gerufen. BirdLife ist eine internationale Vogelschutzorganisation, bei der die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga die offizielle Partnerorganisation in Luxemburg ist. Der Birdwatch Day wird seit über zehn Jahren organisiert, mit dem Hauptziel, der breiten Öffentlichkeit die Faszination des Vogelzuges näher zu bringen und über die Gefahren zu informieren, die auf Zugvögel warten. Am ersten Oktoberwochenende werden in der ganzen Welt an verschiedenen Orten Zugvögel beobachtet.
An diesem Tag hat jeder die Gelegenheit, den Vogelzug live mitzuerleben. An richtig guten Zugtagen (am besten bei leichter Bewölkung ohne Regen) kann man so bis zu 35 verschiedene Zugvogelarten beobachten. In den letzten Jahren waren Fischadler und Schwarzstorch die grössten Vögel, die beobachtet wurden, während Buchfink, Wiesenpieper und Feldlerche zahlenmässig am stärksten vertreten waren.
Geeignet für Vogelzugbeobachtungen sind erhöhte Stellen mit einem weit nach Norden gerichteten Rundblick. Sehr geeignet hierfür ist z.B. der „Garnecherbierg“ zwischen Garnich und Kahler. Treffpunkt für die Vogelzugbeobachtung: Sonntag, den 6. Oktober 2002 ab 9 Uhr (bis 12 Uhr) auf dem „Eiselbierg“ zwischen Garnich und Kahler.

grus grus
Die Kraniche ziehen alljährlich in einer etwa 200 km breiten Zugschneise durch Europa: Luxemburg liegt mitten in dieser Zugschneise.
Birdrace am 5. Oktober 2002 im Baggerweihergebiet
Wie viele Vogelarten kann man an einem Tag rund ums Baggerweihergebiet Remerschen beobachten oder wie viele Vögel können Sie an einem Nachmittag beobachten?
Messen Sie sich doch einfach an den erfahrenen Vogelbeobachtern und versuchen Sie mehr Vögel zu beobachten als diese. Das Prinzip eines Birdrace ist recht einfach: Sie versuchen auf einem Rundgang alle Vogelarten, die sie sehen, zu bestimmen!
Jedes Team, das mehr als 25 Vogelarten beobachtet, erhält einen Preis. Die drei besten Teams (ausgeschlossen das Team der erfahrenen Vogelbeobachter) erhalten u.a. Einkaufsgutscheine für den Naturshop im Haus vun der Natur.
Einschreiben und teilnehmen (Teams zwischen 3 und 7 Personen) kann man sich am Samstag, den 5. Oktober 2002 ab 13 Uhr im Baggerweihergebiet direkt gegenüber dem Eingang zum Schwimmweiher (Zone de récréation) in Remerschen.

Erforschung des Vogelzuges durch Beringung
Die Geheimnisse des Vogelzuges wurden durch die Vogelberingung aufgedeckt. Dabei werden die Vögel mit Aluringen individuell markiert. Durch die Ringnummer kann bei jeder Rückmeldung erkannt werden, wo und wann der Vogel beringt wurde. So war es in den letzten 100 Jahren möglich, die Zugrouten der Vögel zu erforschen. Modernere Methoden,
wie z.B. der Einsatz von Satelliten und der damit verbundenen Sendern auf dem Rücken der Vögel bringen immer neue Erkenntnisse und vervollständigen unser Wissen zusehends. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Beringung der LNVL beringen alljährlich über 10 000 Vögel.Die Daten werden an das Naturkundemuseum Brüssel weitergeleitet, von wo auch die Ringe stammen.
Vogelberingung erleben und die wichtigen Rastgebiete erkunden, kann man am Sonntag, den 6.10.02 im Syrtal
bei Münsbach und im Baggerweihergebiet Remerschen. Zur Erforschung des Vogelzuges wurden
im Jahr 2001 immerhin 16 639 Vögel in Luxemburg beringt.

Das Programm von Sonntag, den 6. Oktober 2002
Am Sonntagmorgen kann man zusammen mit den Mitgliedern der LNVL-Arbeitsgruppen Feldornithologie und Beringung den Vogelzug bei Garnich, im Baggerweihergebiet Remerschen und im Syrtal bei Uebersyren mitverfolgen. An den beiden letztgenannten Orten werden die Beringer die Vogelberingung vorführen. In beiden Gebieten haben die Stiftung Hëllef fir d’Natur und die LNVL Sektionen Syrdall und Remich sehr viel zum Schutz der Feuchtgebiete beigetragen. Warme Kleidung, geeignetes Schuhwerk (Gummistiefel) und Fernglas nicht vergessen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Centrale Ornithologique, Tel 29 04 04 309.

Erkundung des Naturschutzgebietes Haff Réimech mit Vogelberingung. Treffpunkt ist um 9 Uhr auf dem Parking am Ortsausgang von Wintringen in Richtung Remerschen. Treffpunkt: an der Straße vom Dorfzentrum Garnich aus in Richtung Kahler fahren, der Beobachtungsposten ist auf dem Eiselbierg; von 9 bis 12 Uhr. Begehung des Naturreservates der Stiftung Hëllef fir d’Natur, Erkundung eines der wichtigsten Feucht- und Schilfgebiete Luxemburgs und Vogelberingung. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Parking neben dem Fußballfeld (beim Bahnhof) in Münsbach.

Faszinierender Vogelzug
Jedes Jahr im Herbst und im Frühjahr passieren einige Hunderttausend Zugvögel unser Land auf ihrem Weg in ihre jeweiligen Überwinterungsgebiete (August bis November) oder in die Brutgebiete (März bis Anfang Juni).
Weshalb und wohin Vögel ziehen kann man während des European Birdwatch Day 2002 erfahren, ja sogar live miterleben: entweder bei der Vogelzugbeobachtung oder beim Beringen von Zugvögeln in einem der wichtigen Rastgebiete.

Wichtige Tankstellen sind vor allem Feuchtgebiete. Viele Zugvogelarten sind auf solche Rastgebiete angewiesen, denn ohne diese könnten sie die beschwerlichen Reisen nicht bewältigen. An diesen „Tankstellen“ tanken sie wortwörtlich Energie: z.B. der Teichrohrsänger, der während eines 1-wöchigen Aufenthaltes in einem Schilfgebiet sein Gewicht durch Insektennahrung um bis zu 40 % steigern kann. Die Stiftung Hëllef fir d’Natur hat mit der LNVL und einigen ihrer Sektionen in den letzten Jahren über 250 ha solcher Feuchtgebiete durch Ankauf gesichert. Foto: Archiv LNVL

Die Jagd auf Zugvögel wird in vielen Mittelmeerländern durchgeführt. In Frankreich werden alljährlich einige Millionen Zugvögel abgeschossen.


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